Die Frage nach der Entstehung des Lebens auf der Erde beschäftigt die Menschheit seit Generationen. Einige Forscher vertreten heute eine unerwartete Hypothese: Unser Planet könnte von einer Intelligenz aus dem All vorbereitet worden sein.
Diese gewagte, aber ernsthaft untersuchte Idee geht auf die jüngsten Arbeiten von Robert Endres, Forscher am Imperial College London, zurück. Gestützt auf Mathematik und Informationstheorie schätzt er, dass die Bedingungen für die spontane Entstehung von Leben vor über 4 Milliarden Jahren außerordentlich ungünstig waren.
Die unwahrscheinliche Entstehung der ersten Zellen
Die Berechnungen des Forschers zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit des zufälligen Auftretens einer primitiven Zelle extrem gering ist. Chemische Systeme neigen natürlicherweise zur Unordnung, was die Bildung organisierter Strukturen erschwert, die für das Leben unerlässlich sind.
Er beschreibt diesen unwahrscheinlichen Prozess mit einem einprägsamen Vergleich: Es wäre, als ob man einen kohärenten wissenschaftlichen Text verfassen würde, indem man zufällig Buchstaben auf eine Seite wirft. Die Anhäufung nützlicher Informationen ist so selten, dass die Schaffung einer kohärenten biologischen Struktur ohne einen vorherigen Rahmen fast unmöglich wird.
Diese Überlegung bedeutet nicht, dass das Leben nicht natürlich entstehen konnte, sondern dass den Wissenschaftlern möglicherweise noch unbekannte physikalische Gesetze fehlen, um diesen Übergang von unbelebter zu belebter Materie zu erklären.
Alternative Hypothesen im Gespräch
Robert Endres erinnert an einen bereits in den 1970er Jahren von Francis Crick und Leslie Orgel vorgeschlagenen Ansatz: die gerichtete Panspermie. Sie geht davon aus, dass eine außerirdische Zivilisation absichtlich Mikroorganismen auf der Erde ausgesät haben könnte.
Er räumt ein, dass diese Hypothese nicht die einfachste unter den möglichen Erklärungen ist, aber dennoch denkbar bleibt. Sie könnte beispielsweise erklären, warum das Leben so kurz nach der Entstehung der Ozeane aufzutauchen scheint.
Die Hypothese passt übrigens zu einer breiteren Überlegung: Wenn die Menschheit heute erwägt, den Mars oder die Venus bewohnbar zu machen, könnten andere Zivilisationen, falls sie existieren, in ferner Vergangenheit dasselbe mit unserem Planeten getan haben.