⚠️ Ein unbekanntes Virus verbreitet sich durch Zecken: Muss man sich Sorgen machen?

Könnte das "Wetland-Virus" die nächste globale Gesundheitsbedrohung sein? Übertragen durch Zecken, sorgt dieses Virus für Besorgnis.

Erstmals 2019 in China identifiziert, taucht dieser Erreger in Feuchtgebieten auf. Wissenschaftler untersuchen seine potenziellen Gefahren.


Die Geschichte beginnt mit einem 61-jährigen Mann, der in der Inneren Mongolei von einer Zecke gestochen wurde. Schon bald suchte er aufgrund von Fieber und Erbrechen einen Arzt auf, aber Antibiotika zeigten keine Wirkung.

Tests ergaben schließlich ein unbekanntes Virus, das eng mit dem gefürchteten Krim-Kongo-hämorrhagischen Fiebervirus verwandt ist. Dieses "Wetland-Virus" (was man als "Feuchtgebietsvirus" übersetzen könnte) weckte sofort das Interesse der Forscher.

Die Forscher sammelten daraufhin über 14.000 Zecken, um das Virus zurückzuverfolgen. Das Ergebnis: Bei fast 2 % dieser Zecken, die von fünf verschiedenen Arten stammten, wurden Virusspuren nachgewiesen.

Bei der Analyse von Blutproben von Nagetieren und Nutztieren entdeckten sie das Virus auch bei mehreren Säugetieren, darunter Schafen und Schweinen.

Tests an Förstern zeigten Antikörper gegen das Virus, was dessen Ausbreitung auf den Menschen beweist. Schließlich ergaben Untersuchungen in nahegelegenen Krankenhäusern, dass etwa zwanzig Krankenhauspatienten infiziert waren, einige von ihnen mit beunruhigenden Symptomen. Fieber, Übelkeit, Schwindel, Rückenschmerzen und Hautausschläge sind typische Symptome, aber ein Fall von Koma deutet auf eine mögliche Beeinträchtigung des Gehirns hin.

Alle Patienten erholten sich jedoch. Laboruntersuchungen zeigten allerdings, dass das Virus, wenn es Mäusen injiziert wurde, tödliche Infektionen verursachen und lebenswichtige Organe, einschließlich des Nervensystems, angreifen kann. Eine Warnung für die Forscher.

Wie wird das Wetland-Virus auf den Menschen übertragen?

Das Wetland-Virus wird hauptsächlich durch Zeckenbisse übertragen, insbesondere von Zeckenarten, die in den Feuchtgebieten im Norden Chinas vorkommen. Wenn eine infizierte Zecke einen Menschen beißt, kann sie ihm das Virus injizieren, was potenziell eine Infektion auslösen kann.

Studien zeigen auch, dass bestimmte Tierarten, insbesondere Nagetiere, Schafe und Pferde, das Virus beherbergen können. Diese Tiere dienen als Reservoirs, die es dem Virus ermöglichen, in den Ökosystemen, in denen Zecken leben, zu überdauern, was das Risiko einer Übertragung auf den Menschen erhöht.

Untersuchungen an Zecken in chinesischen Feuchtgebieten haben gezeigt, dass bis zu fünf Zeckenarten Träger des Virus sein können. Die Ausbreitung des Wetland-Virus bleibt daher ein Thema von Interesse, insbesondere für die in diesen Gebieten exponierten Bevölkerungsgruppen.