Eine neue Ära für die Erkennung von Gravitonen kündigt sich an. Eine Forschergruppe hat eine innovative Methode vorgestellt, um diese schwer fassbaren Teilchen einzufangen.
Wissenschaftler unter der Leitung von Igor Pikovski, Professor an der Stevens Institute of Technology, haben ein Experiment vorgeschlagen, um die Gravitonen, die Bausteine der Schwerkraft, nachzuweisen. Bisher galten diese Teilchen als unmöglich direkt zu beobachten.
Man vermutet, dass die Schwerkraft aus winzigen Quantenblöcken namens Gravitonen besteht, doch sie waren bisher zu flüchtig, um beobachtet zu werden. Eine neue Entdeckung der Forschungsgruppe von Pikovski zeigt, dass neuartige Quantensensoren in der Lage sind, ein einziges Graviton zu erfassen.
Quelle: Pikovski Research Group
Gravitonen gelten in der Quantenmechanik als die grundlegenden Bausteine der Gravitation, ähnlich wie Photonen für das Licht. Während Gravitationswellen bereits erfasst wurden, wurde bisher noch kein Graviton beobachtet.
Pikovskis Team hat eine Methode entwickelt, die einen akustischen Resonator verwendet, einen schweren Zylinder, gekoppelt mit fortschrittlichen Quantensensoren. Diese Technologie soll es ermöglichen, die Absorption und Emission von Gravitonen durch "Quantensprünge" zu beobachten.
Um diese Quantensprünge zu erkennen, muss das Material des Resonators gekühlt und die Energieveränderungen bei jedem Durchgang einer Gravitationswelle überwacht werden. Diese Technik basiert auf dem photoelektrischen Effekt, entdeckt von Einstein.
Daten von Observatorien wie LIGO, die Gravitationswellen feststellen, könnten verwendet werden, um diese einzigartigen Gravitonen isolieren zu helfen. Allerdings sind die notwendigen Technologien noch nicht vollständig entwickelt.
Das Team bleibt optimistisch: Die schnellen Fortschritte in der Quantenforschung lassen auf baldige Fortschritte bei der Erfassung von Gravitonen hoffen. Ein neuer Schritt im Bestreben, Gravitation und Quantenmechanik zu vereinen, könnte in greifbare Nähe rücken.
Pikovski betont die Bedeutung der Fortsetzung dieser Forschung, trotz der bestehenden Hindernisse, inspiriert von den ersten Entdeckungen zu Lichtquanten vor über einem Jahrhundert.
Was ist ein Graviton?
Ein Graviton ist ein hypothetisches Teilchen, das die kleinste Einheit oder das Quantum der gravitativen Wechselwirkung darstellen könnte.
In der modernen Physik wird jede fundamentale Kraft von einem Quantenteilchen vermittelt, und für die Gravitation wäre dies das Graviton. Allerdings wurden im Gegensatz zu Photonen für das Licht, die Gravitonen aufgrund ihrer äußerst schwer erfassbaren Natur nie direkt beobachtet.
Gravitonen werden als masselos angenommen und würden sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Ihre Existenz ist Teil der Suche nach einer vereinheitlichenden Theorie zwischen Quantenmechanik und der allgemeinen Relativitätstheorie, einem noch weitgehend unerforschten Gebiet, das als "Quantengravitation" bezeichnet wird.
Sollten Gravitonen existieren, könnte ihre Entdeckung unser Verständnis des Universums und der grundlegenden Kräfte, die es beherrschen, revolutionieren.