Entdeckung: Hefe auf unserer Haut bekämpft Superbakterien 🦠

Veröffentlicht von Redbran,
Quelle: Current Biology
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Die menschliche Haut beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, darunter Pilze, die eine Schlüsselrolle für unsere Gesundheit spielen könnten. Eine aktuelle Studie zeigt, wie eine gewöhnliche Hefe Substanzen produziert, die pathogene Bakterien bekämpfen können.

Forscher der Universität von Oregon haben ein Molekül identifiziert, das von der auf der Haut vorkommenden Hefe Malassezia produziert wird und vielversprechende antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven im Kampf gegen antibiotikaresistente Infektionen, ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit.


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Bei dem Molekül handelt es sich um eine Hydroxyfettsäure, die von Malassezia sympodialis aus den Lipiden der Haut produziert wird. Es wirkt, indem es die Membranen der Bakterien Staphylococcus aureus, die für nosokomiale Infektionen verantwortlich sind, zerstört. Diese schnelle und selektive Wirkung könnte neue Behandlungsansätze inspirieren.

Die in Current Biology veröffentlichte Studie unterstreicht die Bedeutung des pH-Werts der Haut für die Wirksamkeit dieses Moleküls. Im Labor waren saure Bedingungen, ähnlich denen der menschlichen Haut, entscheidend, um den antimikrobiellen Effekt zu beobachten – eine Variable, die in früheren Forschungen oft vernachlässigt wurde.

Trotz seines Potenzials wurde auch eine Resistenz der Bakterien gegen dieses Molekül beobachtet. Die Forscher identifizierten genetische Mutationen bei Staphylococcus aureus, die es ihm ermöglichen, den Angriff der Hydroxyfettsäuren zu überleben.

Diese Entdeckung beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen den Mikroorganismen der Haut und ihrer Umgebung. Sie legt nahe, dass das noch wenig erforschte Hautmikrobiom weitere therapeutische Moleküle bergen könnte. Die Forscher planen nun, diese Resistenzmechanismen genauer zu untersuchen.

Wie wirken Hydroxyfettsäuren gegen Bakterien?


Die von Malassezia sympodialis produzierten Hydroxyfettsäuren wirken, indem sie die Zellmembran der Bakterien Staphylococcus aureus stören. Diese Störung führt zum Austritt von Zellinhalten und damit zum Tod der Bakterie.

Diese Moleküle zeigen eine bemerkenswerte Spezifität, indem sie nur bestimmte Bakterien angreifen, ohne menschliche Zellen zu beeinträchtigen. Diese Selektivität beruht auf der einzigartigen Struktur der bakteriellen Membranen, die sich von denen eukaryotischer Zellen unterscheidet.

Die Wirksamkeit dieser Fettsäuren hängt stark von den Umweltbedingungen ab, insbesondere vom pH-Wert. Ein saures Milieu, wie es auf der menschlichen Haut herrscht, optimiert ihre antimikrobielle Aktivität, was erklärt, warum ihr Potenzial im Labor lange unterschätzt wurde.