Kürzlich online in der Fachzeitschrift
Scientific Reports veröffentlicht, zeigt eine Studie, dass bei Personen mit einem hohen Blutgehalt an Low-Density-Lipoproteinen (LDL), umgangssprachlich als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet, die Entzündung des Fettgewebes stärker ausgeprägt ist als bei Personen mit einem niedrigen LDL-Wert.
Darüber hinaus zeigte das Forscherteam, dass bei hoher LDL-Konzentration im Blut die Entzündung des Fettgewebes mit Störungen des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels einhergeht, die das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.
Durch die Kombination von klinischer und Grundlagenforschung konnte die Studie auch zeigen, dass die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl wirksam die Auswirkungen von LDL auf die Entzündung des Fettgewebes hemmte und deren Zusammenhang mit Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierte. Die Omega-3-Supplementierung senkte bei allen Probanden zudem die Anomalien im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel.
Die rezeptfrei erhältliche Omega-3-Supplementierung könnte somit eine sehr effektive Strategie zur Behandlung von Entzündungen im Fettgewebe und zur Vorbeugung damit verbundener Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen, insbesondere bei Personen mit einem hohen LDL-Wert.
Das Gewicht des Diabetes
Diabetes ist eine komplexe chronische Krankheit, die auftritt, wenn der Körper nicht genügend Insulin produziert oder nicht mehr darauf anspricht. Dadurch wird die Fähigkeit des Körpers, Zucker, Fette und Proteine zu verstoffwechseln, eingeschränkt. Weltweit sind 529 Millionen Menschen jeden Alters und aus allen Lebensbereichen von Diabetes betroffen. Die Mehrheit leidet an Typ-2-Diabetes.
Typ-2-Diabetes erhöht nicht nur im Alltag die Belastung, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und Augenerkrankungen. Er bleibt die Hauptursache für Behinderungen weltweit. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die meisten Kanadierinnen und Kanadier nicht genügend EPA und DHA über die Nahrung aufnehmen und daher niedrige Werte dieser Fettsäuren im Blut haben.
Die gute Nachricht ist, dass Typ-2-Diabetes verhindert werden kann. Forschungsarbeiten wie die von Dr
in Faraj könnten zur Prävention der Krankheit beitragen, indem sie Wege aufzeigen, wie der EPA- und DHA-Gehalt im Blut erhöht werden kann.
Die Wirkung von Omega-3
Um zu verstehen, wie LDL und Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Typ-2-Diabetes beeinflussen, rekrutierte das Team von Dr
in Faraj 40 gesunde Freiwillige für eine klinische Studie, die zwischen 2013 und 2019 durchgeführt wurde.
Von diesen wurden 33 Personen 12 Wochen lang mit Omega-3-Fettsäuren supplementiert, die täglich 2,7 g EPA und DHA aus Fischöl lieferten. Diese Dosis von EPA und DHA liegt im von
Health Canada empfohlenen Bereich für Supplementierungen.
Das Team von Dr
in Faraj stellte fest, dass die Supplementierung mit EPA und DHA:
- die Insulinsekretion als Reaktion auf erhöhte Blutzuckerspiegel und die Entfernung von Blutfetten nach einer fettreichen Mahlzeit verbesserte;
- die durch LDL ausgelöste Entzündung des Fettgewebes dämpfte;
- den Zusammenhang zwischen der durch LDL verursachten Entzündung des Fettgewebes (oder anderen metabolischen und mikrobiellen Entzündungsfaktoren) und mehreren Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eliminierte.
Je höher die EPA- und DHA-Werte im Blut waren, desto besser wurden kardiometabolische Risikofaktoren kontrolliert. Darüber hinaus konnte das Team diese Beobachtungen durch Laborexperimente (in Kulturen) mit LDL, dem Fettgewebe der Probanden und Omega-3-Fettsäuren bestätigen und die Ergebnisse der klinischen Studie erfolgreich reproduzieren.