Eine finnische Studie deckt einen Zusammenhang zwischen dem Natriumkonsum, dem Hauptbestandteil von Salz, und Fettleibigkeit auf. Frauen scheinen besonders von diesem Phänomen betroffen zu sein.
Die Forscher analysierten die Daten von über 5000 finnischen Erwachsenen. Sie stellten fest, dass eine hohe Natriumzufuhr mit einem erhöhten Risiko für allgemeine und bauchbetonte Fettleibigkeit verbunden war. Dieser Zusammenhang war bei Frauen deutlicher ausgeprägt, wobei das Risiko um mehr als das Vierfache anstieg.
Die Studie stützt sich auf Ernährungsfragebögen und Urinanalysen. Teilnehmer mit der höchsten Natriumzufuhr wiesen signifikant höhere Fettleibigkeitsraten auf. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Natrium die Gewichtszunahme unabhängig von der Kalorienaufnahme beeinflussen könnte.
Die Hauptquellen für Natrium in der finnischen Ernährung sind verarbeitete Fleischprodukte, Brot und Milchprodukte. Die Autoren betonen, dass diese gängigen Lebensmittel wesentlich zum Natriumüberschuss beitragen, der von Verbrauchern oft übersehen wird.
Die biologischen Mechanismen hinter diesem Zusammenhang müssen noch geklärt werden. Die Forscher vermuten hormonelle Störungen oder Veränderungen des Darmmikrobioms. Diese Hypothesen bedürfen weiterer Untersuchungen, um bestätigt zu werden.
Die Studie fordert eine Ernährungsumstellung unter Einbeziehung der Lebensmittelindustrie. Die Autoren sind der Ansicht, dass Änderungen in der Produktzusammensetzung notwendig sind, um den Natriumkonsum auf Bevölkerungsebene zu reduzieren.
Schließlich betonen die Forscher die Bedeutung weiterer Forschung. Das genaue Verständnis der Rolle von Natrium bei Fettleibigkeit könnte neue Wege zur Prävention und Behandlung dieser komplexen Krankheit eröffnen.