☄️ Große Asteroiden in der Nähe der Venus könnten eines Tages die Erde bedrohen

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Icarus und arXiv
Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Eine wenig bekannte Population von Asteroiden, die die Umlaufbahn der Venus teilen, fasziniert Wissenschaftler. Ihre instabilen Flugbahnen könnten sie unserer Erde näher bringen.

Diese Himmelskörper, sogenannte Koorbitalen oder Trojaner, begleiten die Venus auf ihrer Reise um die Sonne. Obwohl ihre Existenz seit Jahren bekannt ist, zeigen zwei aktuelle Studien, dass einige von ihnen langfristig Umlaufbahnen einschlagen könnten, die sie in die Nähe der Erde führen. Es besteht zwar keine unmittelbare Gefahr, aber diese Arbeiten unterstreichen die Notwendigkeit, diese unauffälligen Objekte besser zu überwachen.



Unvorhersehbare Umlaufbahnen


Die koorbitalen Asteroiden der Venus bewegen sich in gravitativ stabilen Zonen, den sogenannten Lagrange-Punkten. Simulationen zufolge können ihre Flugbahnen über Zeiträume von mehr als 12.000 Jahren instabil werden. Einige entwickeln dann langgestreckte Umlaufbahnen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie die Erdumlaufbahn kreuzen.

Von den 20 identifizierten Koorbitalen könnten sich drei der Erde sehr stark nähern. Diese Projektionen, veröffentlicht in Icarus, betreffen Asteroiden mit einem Durchmesser von 300 bis 400 Metern. Ihre Größe klassifiziert sie als potenziell gefährliche Objekte, aber keines stellt eine Bedrohung für die nächsten Jahrtausende dar.

Gravitationsstörungen machen ihre Flugbahnen langfristig chaotisch. Eine zweite Studie, die derzeit begutachtet wird, bestätigt diese Instabilität sogar für anfangs wenig exzentrische Umlaufbahnen.

Eine komplexe Entdeckung


Diese Asteroiden zu entdecken bleibt schwierig, da sie sich in der Nähe der Sonne befinden. Erdgebundene Teleskope können sie nur kurz in der Dämmerung oder bei Sonnenaufgang beobachten. Die Helligkeit der Sonne und atmosphärische Verzerrungen erschweren ihre Entdeckung erheblich.

Das zukünftige Vera-Rubin-Observatorium in Chile könnte diese Suche revolutionieren. Sein großes Sichtfeld und seine Empfindlichkeit könnten Tausende neuer Asteroiden entdecken, einschließlich derer, die sich in der Nähe der Venus verstecken. Ein Infrarot-Weltraumteleskop wie der NEO Surveyor der NASA würde diese Beobachtungen ergänzen, indem es atmosphärische Störungen vermeidet.

Diese Werkzeuge werden eine bessere Einschätzung der tatsächlichen Risiken ermöglichen. Bislang betonen Wissenschaftler jedoch, dass keine kurzfristige Gefahr besteht.