Die Parker-Sonde der NASA hat unveröffentlichte Bilder aus nur 6,1 Millionen Kilometern Entfernung von der SonnenoberflÀche aufgenommen. Diese Beobachtungen beleuchten die Mechanismen des Sonnenwinds und seine Auswirkungen auf unsere Weltraumumgebung.
Seit ihrem Start im Jahr 2018 hat die Mission Parker Solar Probe die Grenzen der Sonnenerkundung immer weiter verschoben. Die neuesten Daten, die wĂ€hrend eines historischen Vorbeiflugs im Dezember 2024 gesammelt wurden, bieten einen Einblick in die Korona, die Ă€uĂere AtmosphĂ€re der Sonne, in der sich WeltraumstĂŒrme bilden.
Dieses Bild, das aus Aufnahmen des WISPR-Instruments der Parker Solar Probe wĂ€hrend ihres Rekordvorbeiflugs an der Sonne am 25. Dezember 2024 erstellt wurde, zeigt den Sonnenwind, der aus der Ă€uĂeren AtmosphĂ€re der Sonne, der Korona, austritt. NASA/Johns Hopkins APL/Naval Research Laboratory
EntschlĂŒsselung extremer SonnenphĂ€nomene
Die Aufnahmen des Wide-Field Imager for Solar Probe (WISPR) enthĂŒllen unerwartete Details ĂŒber koronale MassenauswĂŒrfe (CMEs). Diese magnetisierten Plasmablasen verĂ€ndern beim Zusammenprall ihre Flugbahn und erhöhen die Risiken fĂŒr Satelliten und terrestrische Netze.
Die Analyse der CMEs zeigt eine komplexe Struktur mit sich verflechtenden Magnetfeldern. Diese Wechselwirkungen, die noch nie mit einer solchen PrÀzision beobachtet wurden, könnten die Vorhersagen geomagnetischer Störungen verbessern.
Die Sonde hat auch sogenannte "Switchbacks" identifiziert, magnetische Zickzackmuster, die mit der Beschleunigung des schnellen Sonnenwinds verbunden sind. Diese Strukturen, die hÀufiger auftreten als erwartet, scheinen aus aktiven Zonen auf der SonnenoberflÀche zu entstehen.
Die Geheimnisse des langsamen Sonnenwinds
Im Gegensatz zum schnellen Sonnenwind bleibt der langsame, dichtere und unberechenbarere Sonnenwind schlecht verstanden. Die neuen Messungen bestÀtigen die Existenz von zwei unterschiedlichen Varianten, die sich durch ihre magnetische Signatur unterscheiden.
Eine Variante stammt vermutlich aus koronalen "Streamern" (Helmen), groĂen magnetischen Bögen, wĂ€hrend die andere aus koronalen Löchern stammt. Diese Entdeckung hilft zu erklĂ€ren, warum der langsame Wind die ErdmagnetosphĂ€re unterschiedlich beeinflusst.
Mit einem fĂŒr September 2025 geplanten nĂ€chsten Vorbeiflug könnte Parker endlich die genauen Quellen dieser Ströme lokalisieren. Die Wissenschaftler hoffen, damit eine jahrzehntealte Debatte zu klĂ€ren.