💧 Kontaminiertes Wasser: wenn FehleinschĂ€tzungen vergiften

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Journal of Water and Health
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Eine wissenschaftliche Studie zeigt eine auffÀllige Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Wassersicherheit und den tatsÀchlichen Kontaminationsdaten. Die Bewohner setzen ihr Vertrauen in Quellen, die in Wirklichkeit erhebliche Gesundheitsrisiken bergen, wÀhrend andere, weniger geschÀtzte Quellen sich als sauberer erweisen.

Forscher der Washington State University fĂŒhrten eine Untersuchung in den westlichen HochlĂ€ndern Guatemalas durch, bei der sie lokale Überzeugungen ĂŒber die WasserqualitĂ€t mit Laboranalysen verglichen. Sie fanden heraus, dass Flaschenwasser, oft als sicherste Option wahrgenommen, die höchsten Kontaminationswerte unter den elf getesteten Wassertypen aufwies.

Dieses Wasser, abgefĂŒllt in großen wiederverwendbaren BehĂ€ltern, war sechsmal hĂ€ufiger mit coliformen Bakterien, Indikatoren fĂŒr fĂ€kale Verunreinigung, belastet als andere Quellen. Nur 17 % der Flaschenwasserproben entsprachen den Trinkwassernormen der Weltgesundheitsorganisation. Im Gegensatz dazu zeigten geschĂŒtzte kommunale Brunnen, obwohl weniger geschĂ€tzt, die niedrigsten Kontaminationswerte.


Illustrationsbild Unsplash

Die Studie umfasste sechzig Haushalte in stÀdtischen und lÀndlichen Gebieten, bei denen Wasserproben aus verschiedenen Quellen wie Flaschenwasser, Leitungswasser, Brunnen, Quellen und gefiltertem Wasser entnommen wurden. Die Analysen suchten nach coliformen Bakterien, Escherichia coli sowie nach StÀmmen, die Beta-Lactamasen mit erweitertem Spektrum produzieren oder gegen Carbapeneme resistent sind. Letztere sind besonders besorgniserregend, da sie gegen viele gÀngige Antibiotika resistent sind und schwer behandelbare Infektionen verursachen können, auch wenn sie im Verdauungssystem oft harmlos bleiben.

Die Kontamination beschrĂ€nkte sich nicht auf Flaschenwasser. Insgesamt enthielten 90 % der Proben coliforme Bakterien, 55 % E. coli und 30 % ESBL-Bakterien. Die selteneren CRE wurden in einigen Leitungswasserproben nachgewiesen. Dieses Vorkommen im Trinkwasser ist alarmierend, da es die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen begĂŒnstigt, ein globales Problem der öffentlichen Gesundheit. Mehr als vier Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicher verwaltetem Wasser, und fĂ€kale Verunreinigung trĂ€gt zu Millionen von Durchfallerkrankungen jedes Jahr bei, besonders bei kleinen Kindern.

Kulturelle Überzeugungen spielen eine SchlĂŒsselrolle in diesem PhĂ€nomen. Menschen, die ihrer Wasserquelle vertrauen, sind weniger geneigt, sie abzukochen, zu behandeln oder regelmĂ€ĂŸig die Spender zu reinigen, wie es bei WasserbehĂ€ltern der Fall ist. Dieser Mangel an hygienischen Vorsichtsmaßnahmen kann Bedingungen schaffen, die das Bakterienwachstum begĂŒnstigen. So kann die Wahrnehmung von Sicherheit unbeabsichtigt die Risiken verschĂ€rfen, indem sie Schutzverhalten reduziert.

Diese Ergebnisse, veröffentlicht im Journal of Water and Health, werfen Fragen zu Strategien der öffentlichen Gesundheit auf. Letztendlich unterstreicht diese Forschung die Notwendigkeit, die LĂŒcke zwischen Wahrnehmungen und wissenschaftlicher RealitĂ€t zu schließen. Gezielte Interventionen, wie AufklĂ€rungskampagnen und eine bessere Überwachung der WasserqualitĂ€t, könnten Gemeinschaften vor unsichtbaren, aber gefĂ€hrlichen Kontaminationen schĂŒtzen.

Bakterien als Indikatoren fĂŒr Wasserkontamination


Coliforme Bakterien sind eine Gruppe von Bakterien, die hĂ€ufig als Indikatoren fĂŒr die WasserqualitĂ€t verwendet werden, da ihre Anwesenheit oft auf fĂ€kale Verunreinigung hinweist. Diese Mikroorganismen sind nicht immer selbst pathogen, aber sie zeigen an, dass das Wasser mit FĂ€kalien in Kontakt gekommen ist, was gefĂ€hrlichere Krankheitserreger wie Escherichia coli einschleusen kann. In der guatemaltekischen Studie zeigte der Nachweis von coliformen Bakterien in 90 % der Proben eine weitverbreitete Kontamination und beleuchtet die Risiken fĂŒr die öffentliche Gesundheit.

Escherichia coli oder E. coli ist ein spezifisches Bakterium, das oft mit fĂ€kaler Kontamination in Verbindung gebracht wird und schwere Darminfektionen verursachen kann. Sein Vorkommen in 55 % der Wasserproben in Guatemala zeigt ein hohes Maß an Exposition gegenĂŒber Krankheitserregern. Im Gegensatz zu allgemeinen coliformen Bakterien ist E. coli direkter mit Krankheiten wie Durchfall verbunden, besonders bei Kindern, weshalb es in internationalen Trinkwassernormen genau ĂŒberwacht wird.

Bakterien, die Beta-Lactamasen mit erweitertem Spektrum produzieren und gegen Carbapeneme resistent sind, stellen eine wachsende Bedrohung aufgrund ihrer Antibiotikaresistenz dar. Sie können im Wasser ĂŒberleben und sich verbreiten, ohne sofort Krankheiten zu verursachen, und tragen so zur Entstehung von Superkeimen bei. Ihr Nachweis im Trinkwasser, wie in 30 % der Proben fĂŒr ESBL, unterstreicht die Bedeutung strenger Kontrollen, um die Verbreitung antimikrobieller Resistenzen in Gemeinschaftsumgebungen zu verhindern.