📢 Schweregrad von Tinnitus hängt mit Stimmung, Schlaf und... der Persönlichkeit zusammen

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: McGill University
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Eine neue Studie zeigt, dass der Schweregrad von Tinnitus von der Stimmung, der Schlafqualität und sogar von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen abhängen könnte.

Tinnitus ist ein anhaltendes Pfeifen oder Summen in den Ohren, von dem weltweit etwa 14 % der Erwachsenen betroffen sind. Es steht in Zusammenhang mit Hörverlust, und seine Auswirkungen unterscheiden sich von Person zu Person.


Um die Auswirkungen besser zu verstehen, hat ein Forschungsteam der McGill University in Zusammenarbeit mit Kollegen des Institut Pasteur in Paris ein Vorhersagemodell entwickelt.

"Manche Menschen fühlen sich durch Tinnitus überhaupt nicht gestört, während er für andere eine erhebliche Beeinträchtigung darstellt. Dieses Modell ermöglicht es, Symptome vorherzusagen, die sich wahrscheinlich verschlimmern, und macht eine frühzeitige Intervention möglich", erklärt Etienne Vachon-Presseau, Hauptautor, Mitglied des Alan Edwards Centre for Research on Pain der McGill University und außerordentlicher Professor an der Fakultät für Zahnmedizin und Mundgesundheitswissenschaften.

Für die in Nature Communications veröffentlichte Studie analysierte das Team Gesundheits- und Verhaltensdaten von etwa 200.000 Personen mithilfe von KI-Modellen, um Trends abzuleiten.

Durch die Anwendung des Modells auf eine andere Patientengruppe bestätigte das Team, dass die Hauptwarnsignale für einen schweren Tinnitus häufige Müdigkeit, Schwierigkeiten, durchzuschlafen, eine gedrückte Stimmung und ein hohes Maß an Neurotizismus waren.

Hörverlust erwies sich als der wichtigste Prädiktor für das Auftreten der Erkrankung, aber der Schweregrad des Tinnitus war enger mit psychologischen und verhaltensbezogenen Merkmalen verbunden. Die Wissenschaftler erklärten dieses Ergebnis, indem sie betonten, dass Tinnitus, ähnlich wie Schmerz, eine subjektive Erfahrung ist.

"Die durch diese auditorische Empfindung verursachten Beschwerden hängen also davon ab, was im Körperinneren geschieht, aber auch davon, wie das Gehirn diese Empfindung verarbeitet und darauf reagiert, was teilweise durch persönliche Faktoren bestimmt wird", fügt Prof. Vachon-Presseau hinzu.