Elon Musks Versprechen wirft viele Fragen auf. Starlink, bekannt für seine Internetdienste per Satellit, möchte nun kostenlose Notrufe für alle ermöglichen.
Dabei handelt es sich nicht nur um ein einfaches PR-Projekt. Der Milliardär von SpaceX plant, diesen Dienst weltweit anzubieten, allerdings unter bestimmten gesetzlichen Auflagen.
Starlink soll mit seinem Projekt "Direct-to-cell" Nutzern ermöglichen, Notrufe in Regionen ohne Mobilfunknetz zu tätigen. Eine Initiative, die Leben in Funklöchern retten könnte. Der erste Schritt ist der Versand von SMS über Starlink noch in diesem Jahr. Sprachverbindungen und Datenaustausch sollen bis 2025 folgen. Diese Technologie basiert auf Satelliten im niedrigen Erdorbit.
Dieser Dienst hängt jedoch von der Genehmigung durch nationale Regulierungsbehörden ab, darunter die Federal Communications Commission (FCC) in den USA. Einige Telekommunikationsunternehmen wie Verizon und AT&T lehnen dieses Projekt ab. Diese Telekomriesen befürchten Störungen ihrer terrestrischen Netzwerke. SpaceX hat jedoch Gegenargumente vorgebracht und betont, dass der Dienst "Direct-to-cell" keine wesentlichen Beeinträchtigungen verursachen werde.
Parallel dazu bieten Unternehmen wie Apple und Google bereits ähnliche Notrufdienste per Satellit an, jedoch mit geografischen und technologischen Einschränkungen.
Sobald die FCC die Genehmigung erteilt, könnte diese Funktion weltweit allen Nutzern zugutekommen, mit einer universellen Abdeckung von Notrufen, ohne dass ein vorheriges Abonnement erforderlich ist.
Elon Musks Ankündigung auf X: "Nach gründlicher Überlegung wird SpaceX Starlink Menschen in Notlagen weltweit kostenlosen Zugang zu Notrufdiensten auf ihren Mobiltelefonen bieten. Diese Maßnahme gilt weltweit, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Regierungen der jeweiligen Länder. Es darf keine Situation geben, in der jemand stirbt, weil er vergessen hat oder nicht zahlen konnte."
Was ist der Dienst Starlink Direct-to-cell?
Der Dienst
Starlink Direct-to-cell ist eine Technologie, die von SpaceX entwickelt wurde, um mobile Verbindungen über Satelliten zu ermöglichen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Netzwerken, die auf terrestrische Sendemasten angewiesen sind, nutzt diese Technologie ein Netzwerk von Satelliten im niedrigen Erdorbit, um eine 4G-Abdeckung auf der ganzen Welt bereitzustellen.
Das Hauptziel dieses Dienstes ist es, die "weißen Flecken", also Gebiete ohne Mobilfunkabdeckung, zu eliminieren. Nutzer werden in der Lage sein, Anrufe zu tätigen, SMS zu senden und mobile Daten dort zu nutzen, wo terrestrische Netzwerke nicht funktionieren. Der Dienst wird auch eine kostenlose Notruffunktion enthalten, die allen Menschen in Notlagen zur Verfügung stehen wird, selbst ohne ein Abonnement.
Starlink Direct-to-cell basiert auf Satelliten, die direkt mit standardmäßigen 4G-Smartphones kommunizieren können. Das Projekt sieht eine schrittweise Einführung vor: Ab 2024 sollen bereits Nachrichten versendet werden können, gefolgt von Sprachgesprächen und Internetverbindungen im Jahr 2025, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Regulierungsbehörden in jedem Land.
Wie funktionieren Satelliten im niedrigen Erdorbit (LEO)?
Die Satelliten im niedrigen Erdorbit, auch
LEO (Low Earth Orbit) genannt, umkreisen die Erde in einer Höhe von 200 bis 2.000 Kilometern. Sie bewegen sich schnell und umrunden den Planeten mehrmals täglich.
Diese Satelliten werden für schnelle und effiziente Kommunikation genutzt, wie es bei Starlink der Fall ist. Da sie näher an der Erde sind als geostationäre Satelliten, bieten sie eine geringere Latenzzeit (Verzögerung bei der Datenübertragung), was sie ideal für die Bereitstellung von Internet oder Echtzeitkommunikation macht.
Ein Netzwerk von LEO-Satelliten, wie das von Starlink, bildet eine sogenannte "Konstellation". Diese Konstellationen decken die gesamte Erdoberfläche ab und gewährleisten damit eine kontinuierliche Verbindung, selbst in den entlegensten Gebieten.