Beim "Diktatorspiel" unterscheiden sich Frauen und Männer in diesem Punkt deutlich 💰

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: PLOS ONE
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Frauen und Männer sind nicht gleich großzügig, wie eine Studie von Forschern der Universität Jaume I in Spanien zeigt. Diese Forschung, veröffentlicht in PLOS ONE, untersucht die Unterschiede in der Großzügigkeit zwischen den Geschlechtern durch eine Reihe von Experimenten.

Ein Team von Psychologen und Ökonomen rekrutierte 1.161 Freiwillige, um am "Diktatorspiel" teilzunehmen, einer klassischen Methode zur Untersuchung altruistischen Verhaltens. Die Teilnehmer mussten entscheiden, wie viel von einer Summe von 10 Euro sie mit einem Fremden teilen wollten.


Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen im Durchschnitt 40% mehr Geld gaben als Männer. Diese Tendenz wurde über mehrere Spielsitzungen hinweg beobachtet, was einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern in Bezug auf Großzügigkeit bestätigt.

Die Forscher stellten auch fest, dass Teilnehmer, die als offener und toleranter eingestuft wurden, eher bereit waren zu teilen. Allerdings neigten Frauen mit besseren Denkfähigkeiten dazu, weniger zu geben als solche mit geringeren Fähigkeiten.

Diese Studie wirft Fragen zu den Faktoren auf, die die Großzügigkeit beeinflussen, insbesondere den Einfluss von Persönlichkeit und kognitiven Fähigkeiten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede in diesem Bereich tiefer sein könnten als bisher angenommen.

Die Autoren räumen ein, dass ihre Studie in einer kontrollierten Umgebung durchgeführt wurde, was die Verallgemeinerung der Ergebnisse einschränken könnte. Sie fordern weitere Forschungen, um diese Dynamiken in vielfältigeren Kontexten zu untersuchen.

Diese Forschung trägt auch zu einem besseren Verständnis altruistischen Verhaltens und geschlechtsspezifischer Unterschiede bei und eröffnet neue Perspektiven für Studien in der Psychologie und Verhaltensökonomie.

Was ist das Diktatorspiel?


Das Diktatorspiel ist ein Experiment, das in der Psychologie und Ökonomie verwendet wird, um altruistisches Verhalten zu untersuchen. Ein Spieler erhält eine Geldsumme und muss entscheiden, wie viel er mit einem anonymen anderen Spieler teilen möchte. Dieses Spiel ermöglicht es, die Motivationen hinter Teilungsentscheidungen zu erforschen, ohne das Risiko der Gegenseitigkeit.

Im Rahmen dieser Studie verwendeten die Forscher dieses Spiel, um die Großzügigkeitsniveaus zwischen Männern und Frauen zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen signifikant großzügiger waren und im Durchschnitt 40% mehr gaben als Männer.

Diese Methode bietet einen einzigartigen Einblick in menschliches Entscheidungsverhalten, ohne die Verzerrungen durch soziale Interaktionen. Sie ermöglicht es somit, die Faktoren zu isolieren, die die Großzügigkeit beeinflussen, wie Geschlecht und Persönlichkeit.

Wie beeinflusst die Persönlichkeit die Großzügigkeit?


Die Forscher untersuchten auch, wie Persönlichkeitsmerkmale die Teilungsentscheidungen beeinflussen. Die Teilnehmer füllten vor dem Spiel ein Persönlichkeitsprofil aus, was es den Forschern ermöglichte, diese Merkmale mit ihrem Großzügigkeitsniveau zu korrelieren.

Es wurde beobachtet, dass Personen, die als offener und toleranter eingestuft wurden, eher bereit waren zu teilen. Dies deutet darauf hin, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale altruistisches Verhalten fördern können.

Eine überraschende Entdeckung war jedoch, dass Frauen mit besseren Denkfähigkeiten dazu neigten, weniger zu geben. Dies könnte darauf hindeuten, dass höhere kognitive Fähigkeiten zu strategischeren, möglicherweise weniger altruistischen Entscheidungen führen.

Diese Ergebnisse beleuchten die Faktoren, die die Großzügigkeit beeinflussen, und zeigen, dass Persönlichkeit und kognitive Fähigkeiten eine bedeutende Rolle bei diesen Entscheidungen spielen.