Eine kürzlich durchgeführte Studie über Schwarze Fliegen zeigt die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Verbreitung in Deutschland. Diese Ergebnisse stammen aus einer umfassenden Forschung, die in vier deutschen Bundesländern durchgeführt wurde und 1526 Beobachtungen von Larven dieser Fliegen analysierte.
Obwohl die Schwarzen Fliegen mit ihren sechs Millimetern klein sind, sind sie alles andere als harmlos. Ähnlich wie Mücken benötigen die Weibchen eine Blutmahlzeit für die Eiablage.
Simulium ornatum, eine Art der Schwarzen Fliege mit veterinärmedizinischem und humanmedizinischem Interesse. Kredit: Dorian Dörge
Mit scharfen "Zähnen" kratzen sie die Haut ihrer Wirte auf und verursachen schmerzhafte Stiche, die zu schweren allergischen Reaktionen oder sekundären bakteriellen Infektionen führen können. Diese Insekten sind auch in der Lage, Infektionskrankheiten zu übertragen, wobei die bekannteste die Onchozerkose oder Flussblindheit ist, die durch den Nematoden Onchocerca volvulus verursacht wird und hauptsächlich Afrika betrifft.
Die von Sarah Cunze von der Goethe-Universität geleitete Forschung klassifiziert die 12 häufigsten Arten in Deutschland in drei biogeographische Gruppen: Gebirgsarten, Arten mit breiter Verbreitung und Arten der Tiefländer.
Diese Einteilung ist entscheidend, um zu verstehen, wie jede Gruppe auf die aktuellen Umweltveränderungen reagieren könnte. Die Gebirgsarten beispielsweise gelten als anfällig für Temperaturerhöhungen und chemische Verschmutzung der Gewässer.
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Der Klimawandel scheint bestimmte Arten von Schwarzen Fliegen zu begünstigen, insbesondere solche, die an anthropogene Veränderungen angepasst oder resistent sind.
Diese Arten könnten eine Ausbreitung erfahren, was wiederum die Häufigkeit und Schwere der Krankheiten, die sie übertragen können, beeinflussen könnte. Tatsächlich könnten die vorhergesagten Temperaturanstiege die Entwicklungszyklen der Schwarzen Fliegen verkürzen, wodurch ihre Reproduktionsfrequenz und potenziell ihre Prävalenz erhöht wird.
Die Forscher planen, ihre Arbeiten durch empirische Untersuchungen und Labortests fortzusetzen, um die Vektorkompetenz (die Fähigkeit, einen Krankheitserreger zu übertragen) der Schwarzen Fliegen unter den aktuellen klimatischen Bedingungen in Europa besser zu verstehen. Diese Informationen könnten essentiell sein, um effektivere Überwachungs- und Präventionsprogramme gegen diese Krankheitsvektoren zu entwickeln.