Brustkrebs: Eine neue, sehr frühe Diagnose

Veröffentlicht von Redbran,
Quelle: CNRS INC
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Die in vivo-Bildgebung von metastatischen Tumoren bei Brustkrebs in sehr frühen Stadien steht kurz davor, möglich zu werden. Ein Team aus Chemikern und Biologen des Zentrums für Molekularbiophysik (CNRS) hat tatsächlich einen neuen bildgebenden Sondenprototyp für die Magnetresonanztomographie (MRT) entwickelt, der eine selektive Affinität für ein aufkommendes Biomarker für metastatischen Brustkrebs zeigt: Netrin-1.


Trotz bedeutender Fortschritte in der Bildgebung und Behandlung von Krebs, bleiben Methoden für eine frühzeitige Diagnose zur Entdeckung von Metastasen und ein besseres Verständnis der Krebsprogression ein dringendes klinisches Bedürfnis. Die molekulare Bildgebung kann diesem Bedarf durch "intelligente" Kontrastmittel nachkommen, die spezifische Tumormarker anzielen. Ein vielversprechender Kandidat als Ziel für Brustkrebs ist Netrin-1, ein extrazelluläres Protein, das in die Progression und Aggressivität von Tumoren sowie in das Auftreten von Metastasen involviert ist. Dieses Protein wird im metastatischen Brustkrebs überexprimiert.

Chemiker des Zentrums für Molekularbiophysik haben kürzlich eine spezifische Sonde für Netrin-1 entworfen, synthetisiert und in vivo validiert. Diese Sonde ist ein Peptid mit hoher Affinität für Netrin-1, modifiziert durch einen Gadoliniumkomplex, einem häufig in der medizinischen Bildgebung verwendeten Kontrastmittel. Die Struktur der Sonde wurde durch molekulare Modellierung bestätigt, dank einer Zusammenarbeit mit dem Institut für organische und analytische Chemie (CNRS/Universität Orléans).

Dank dieser Sonde konnten Forscher durch Magnetresonanztomographie (MRT) sehr kleine Brusttumoren (Volumen unter 50 mm3) deutlich visualisieren. Die Signale sind dreimal intensiver als beim DOTAREM, dem Referenzkontrastmittel in der MRT. Diese Art von Sonde ermöglicht auch die Bildgebung durch Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie, indem ein radioaktives Metall anstelle von Gadolinium verwendet wird.


Ein neues Kontrastmittel aus einem Peptid, modifiziert durch einen Gadoliniumkomplex, ermöglicht die frühzeitige Diagnose von Krebstumoren durch medizinische Bildgebung.
© Sara Lacerda

Dieser bimodale Bildgebungsansatz, der einen weiten Bereich von Zielkonzentrationen (nanomolar bis mikromolar) abdeckt, hat bereits die Kartierung von Netrin-1 in vivo in Mausmodellen von Krebs in verschiedenen Stufen der Tumorentwicklung ermöglicht. Ein Fortschritt, der in der Zeitschrift Bioconjugate Chemistry veröffentlicht wurde und der über die frühzeitige Diagnose hinaus auch ein besseres Verständnis der Entwicklungsmechanismen dieser Art von Krebs ermöglichen wird.

Verfasser: AVR

Referenz:
Peptidgebundene MRT-Sonde, die auf Netrin-1 abzielt, ein neuartiger Biomarker für metastatischen Brustkrebs
Clémentine Moreau, Tea Lukačević, Agnès Pallier, Julien Sobilo, Samia Aci-Sèche, Norbert Garnier, Sandra Même, Éva Tóth & Sara Lacerda.
Bioconjugate Chemistry 2024
https://doi.org/10.1021/acs.bioconjchem.3c00558