In einer kürzlich für die Veröffentlichung im Journal Astronomy and Astrophysics akzeptierten Studie haben Forscher eine neue Herkunft für den Meteorregen der Geminiden vorgeschlagen, ein himmlisches Phänomen, das den Nachthimmel am Ende jedes Jahres erleuchtet. Im Gegensatz zu anderen Meteorströmen stammen die Geminiden nicht von einem Kometen, sondern von einem Asteroiden namens 3200 Phaethon. Diese Entdeckung stellt frühere Schätzungen über das Alter der Meteoriten in Frage und legt nahe, dass sie möglicherweise fast zehnmal älter sein könnten als bisher angenommen.
Im Gegensatz zu anderen Meteorregen, die von Kometen stammen, sind die Geminiden das Produkt des Asteroiden 3200 Phaethon, hier in einer Künstlerillustration zu sehen. Kredit: NASA/JPL-Caltech/IPAC
Der Meteorregen der Geminiden verdankt seinen Namen dem Sternbild Zwillinge, aus dem die Meteore zu entspringen scheinen. Ihre tatsächliche Herkunft ist jedoch der Asteroid 3200 Phaethon, ein Himmelskörper, der eine Bahn verfolgt, die ihn dem Sonnen zu nur 0,14 astronomischen Einheiten nähert, das ist fast ein Zehntel der Entfernung zwischen der Erde und der Sonne. An diesem Punkt seiner Umlaufbahn erhält Phaethon einen kometenähnlichen Schweif, der nicht aus Felsfragmenten, sondern aus viel kleineren Teilchen, möglicherweise aus verdampftem Natrium, besteht.
Die traditionelle Theorie, nach der die Fragmente der Geminiden vor etwa 2.000 Jahren auf eine die Erde kreuzende Umlaufbahn abgelagert wurden, wird durch diese Studie in Frage gestellt. Die Forscher haben den Mechanismus der Rotationsinstabilität untersucht. Dieser Prozess beinhaltet, dass die Sonnenstrahlung den Asteroiden drückt, was zu einer schrittweisen Beschleunigung seiner Rotation führt, bis die Zentrifugalkräfte die Gravitationskräfte übersteigen, wodurch Phaethon teilweise fragmentiert wird und so die Millionen Felsstücke entstehen, die die Geminiden sein könnten.
Um ihre Theorie zu untermauern, haben die Forscher Simulationen durchgeführt, die 100.000 Jahre zurückgehen, um die Position und Geschwindigkeit von Phaethon zu verfolgen. Sie entdeckten, dass der Asteroid, der hyper-rotierend wurde, die für die Geminiden verantwortlichen Partikel vor 18.000 Jahren hätte ausstoßen können. Diese Simulationen legen auch nahe, dass nur ein Bruchteil dieser Fragmente vor etwa 4.000 Jahren durch die kombinierte Gravitation von Venus und Erde zu uns abgelenkt wurde.
Diese Entdeckung ist nicht nur faszinierend für das Verständnis der Herkunft der Geminiden; sie ebnet auch den Weg für zukünftige Missionen, wie die Mission DESTINY+ aus Japan, die darauf abzielt, Phaethon zu erforschen und die Theorie der Rotationsinstabilität zu bestätigen. Darüber hinaus deuten neuere Beobachtungen darauf hin, dass Phaethon seine Rotation wieder beschleunigt, was auf die Entstehung von Meteoren in Tausenden von Jahren hindeutet.