Diese neue Kartierung des Tiefenhirns enthĂŒllt Details seiner Architektur đ§
Veröffentlicht von Adrien, Quelle: CNRS INSIS Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Ein transdisziplinÀres Team hat einen fortschrittlichen Atlas des menschlichen Tiefenhirns erstellt, der die Details der Architektur der Kerne und Verbindungen offenbart. Die Ergebnisse wurden in Scientific Data veröffentlicht.
Die Kenntnis der tiefen Gehirnstrukturen ist entscheidend, um seine Funktionsweise und Pathologien zu verstehen, aber auch um neue therapeutische Ziele zu identifizieren und die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson durch Gehirnstimulation zu entwickeln. Diese Architektur ist jedoch noch wenig bekannt, vor allem aufgrund der komplexen 3D-Organisation und der oft unvollstÀndigen und ungenauen Terminologie zur Beschreibung der Strukturen.
Um die Strukturen des Tiefenhirns und ihre Verbindungen prĂ€zise auf einer Skala unter einem Millimeter zu kartieren, fĂŒhrte das Team eine Reihe von MRT-Aufnahmen mit einem gesunden, freiwilligen Probanden durch. Verschiedene BildgebungsmodalitĂ€ten (multimodale MRT) wurden eingesetzt, um feine Strukturen (durch Erhöhung des Bildkontrasts) sowie die Architektur der Verbindungen zwischen den verschiedenen Zellkernen (durch Beobachtung der WassermolekĂŒldiffusion im Gewebe) sichtbar zu machen.
Die Integration dieser verschiedenen Aufnahmen ermöglichte die Erstellung eines detaillierten Atlas von 118 Strukturen des Tiefenhirns und ihrer Verbindungen, ergĂ€nzt durch eine vollstĂ€ndige Terminologie (Lage, Orientierung usw.), die es zukĂŒnftigen Nutzern erleichtert, das neue Forschungswerkzeug praktisch anzuwenden.
Die Ergebnisse konnten durch den Vergleich mit einem umfangreichen Datensatz, einschlieĂlich histologischer Schnittbilder, validiert werden.
Seit der Veröffentlichung der Studie wurde der Open-Source-Atlas des Tiefenhirns bereits ĂŒber tausendmal von Forschern verschiedener Disziplinen heruntergeladen. Das neue Werkzeug kann weiter verbessert werden, indem die Auflösung der Kartierung erhöht wird, um noch feinere Details der Architektur zu beobachten. DarĂŒber hinaus wird eine Softwareumgebung entwickelt, um die Nutzung durch Forscher und Kliniker zu erleichtern.
Dieses neue Werkzeug steht Forschern in den Neurowissenschaften, Biologie, Informatik und Klinik zur VerfĂŒgung. Es könnte die Entwicklung von Therapien fĂŒr neurologische Erkrankungen beschleunigen.