Seit fast einem Jahrhundert versuchen Wissenschaftler das Geheimnis der Dunklen Materie zu lüften - jener hypothetischen Materieform, die für einige gravitative Effekte verantwortlich sein soll, die durch die Allgemeine Relativitätstheorie nicht erklärt werden können. Eine neue Theorie könnte die Situation ändern.
Dr. Richard Lieu von der University of Alabama in Huntsville, USA, schlägt eine neue Lösung vor. In einer Veröffentlichung der
Monthly Notices of the Royal Astronomical Society zeigt er, wie Gravitation ohne die Anwesenheit von Masse existieren könnte. Dieser Ansatz könnte die Existenz der Dunklen Materie selbst infrage stellen.
Dr. Richard Lieu erklärt, dass die Gravitation, die notwendig ist, um Galaxien und Galaxienhaufen zusammenzuhalten, auf spezielle topologische Strukturen zurückgeführt werden könnte, die während Phasenübergängen im frühen Universum entstanden sind. Diese Strukturen, sogenannte topologische Defekte, beinhalten Schalen, die aus Schichten positiver und negativer Massen bestehen.
Diese Schalen könnten trotz fehlender messbarer Masse eine signifikante Gravitationskraft ausüben. Ein Stern, der sich auf einer dieser Schalen befindet, würde eine Anziehung zum Zentrum der Schale verspüren, ohne dass zusätzliche Masse nachgewiesen werden könnte.
Die neue Theorie von Dr. Richard Lieu könnte Phänomene wie die Lichtablenkung und die Orbitalgeschwindigkeiten von Sternen erklären, die bisher der Dunklen Materie zugeschrieben wurden. Tatsächlich würden diese topologischen Schalen ähnliche Effekte erzeugen, ohne dass unsichtbare Materie notwendig wäre.
Diese Hypothese eröffnet neue Perspektiven für das Verständnis der Entstehung und Entwicklung von Galaxien und Galaxienhaufen. Auch wenn diese Theorie noch verifiziert werden muss, könnte sie einen entscheidenden Fortschritt in unserem Verständnis der Gravitation und des Universums darstellen.