Ein sehr merkwürdiger Wurm-Eidechse in einem isolierten Gebirge identifiziert

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: ZooKeys
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Ein ungewöhnliches unterirdisches Reptil wurde kürzlich in den brasilianischen Bergen beobachtet. Eine unerwartete Entdeckung, die Wissenschaftler fasziniert und viele Fragen aufwirft.

Diese Eidechse mit ihrem einzigartigen Aussehen ähnelt eher einem Wurm als einem schuppigen Tier. Doch ihre Existenz offenbart eine bisher ungeahnte Biodiversität.


Amphisbaena amethysta sp. nov. lebendig (nicht identifiziertes Exemplar der Typen-Serie).
A laterale Ansicht und B dorsale Ansicht.
Fotografie von TBS.

Die Serra do Espinhaço, bekannt für ihre mineralischen Schätze, birgt auch biologische Reichtümer. Kürzlich identifizierten Forscher bei Umweltstudien eine neue Reptilienart, die sie Amphisbaena amethysta tauften.

Das Exemplar, das fast 26 Zentimeter lang ist, trägt eine überwiegend rosafarbene Färbung, die an Regenwürmer erinnert, jedoch weist sein Schwanz braune Schuppen auf, ein überraschendes Detail.

Sein allgemeines Erscheinungsbild ist für eine Eidechse besonders auffällig, insbesondere aufgrund des völligen Fehlens von Beinen. Diese morphologischen Anpassungen ermöglichen es ihm, sich mühelos unter der Erde fortzubewegen, wo Beine in seiner grabenden Umgebung nutzlos und hinderlich gewesen wären.

Um zu bestätigen, dass es sich tatsächlich um eine neue Art handelt, führten die Wissenschaftler DNA-Analysen durch. Parallel dazu verglichen sie die Form der Schnauze, die Anordnung der Schuppen und die Anzahl der Körperringe.


Schwanz von Amphisbaena amethysta sp. nov. (Holotyp, CEPB 2311).
Detail der autotomischen Stelle und der vier präklokalen Poren.
Maßstabsbalken: 3 mm.

Amphisbaena amethysta lebt ausschließlich unterirdisch in Höhen von etwa 1.000 Metern innerhalb eines Umkreises von 38 Kilometern. Seine Augen sind an dieses verborgene Leben fernab vom Licht angepasst.

Diese Entdeckung, die in ZooKeys veröffentlicht wurde, könnte nur die erste von vielen noch unentdeckten Arten sein. Die Region ist tatsächlich reich an kaum erforschten endemischen Arten.

Wissenschaftler vermuten, dass die Serra do Espinhaço, wie andere isolierte Gebirge, eine weitgehend unbekannte Fauna beherbergt. Dies lässt auf zukünftige Expeditionen und neue Funde hoffen.