Eine besorgniserregende korrosive Zone breitet sich im Ozean aus

Veröffentlicht von Adrien,
Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Die Tiefen der Ozeane, weit unterhalb von 4.000 Metern, verbergen ein besorgniserregendes Phänomen, das mit dem Klimawandel zusammenhängt. In diesen extremen Tiefen führen hoher Druck und niedrige Temperaturen dazu, dass sich Kalziumkarbonat, das für die Bildung von Schalen mariner Lebewesen unerlässlich ist, auflöst. Ein wenig bekanntes, aber wachsendes Phänomen mit potenziell verheerenden Folgen für die marine Biodiversität.


Diese kritische Zone wird als Kalziumkarbonat-Kompensationstiefe bezeichnet. Während die Versauerung der Oberflächengewässer viel Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Situation in der Tiefe ebenso besorgniserregend. Tatsächlich senkt der Anstieg des gelösten Kohlendioxids im Ozean den pH-Wert des Wassers, wodurch diese Zone zunehmend korrosiv für Kalziumkarbonat wird und sich schnell ausdehnt.

Diese Ausdehnung zeigt sich durch das Ansteigen der Lysokline, der Übergangszone, in der Kalziumkarbonat instabil wird und sich zu lösen beginnt. Ein Anstieg dieser Zone um nur wenige Meter kann zu einer erheblichen Zunahme von nicht gesättigten Karbonatzonen führen, wodurch die Sedimente instabil werden und sich auflösen können.

Diese Verschiebung der Kalziumkarbonat-Kompensationstiefe verändert nicht nur die chemische Zusammensetzung der Sedimente, sondern auch die dort lebenden Ökosysteme. Arten, die auf Kalziumkarbonat für ihre Struktur angewiesen sind, wie Weichkorallen und Seesterne, werden durch Arten wie Seeanemonen und Seegurken ersetzt, die in saurerem Wasser überleben können.


Diese Karten zeigen die Veränderungen in den ozeanischen Zonen, die in 17 verschiedenen Regionen tief korrosivem Wasser ausgesetzt sind.
Bildnachweis: Mark John Costello und Peter Townsend Harris, CC BY-SA

Darüber hinaus betrifft diese zunehmende Versauerung die Nationen ungleichmäßig. Inselstaaten sind besonders anfällig, wie etwa die Bermudas, wo ein Anstieg dieser kritischen Tiefe um 300 Meter 68 % ihrer ausschließlichen Wirtschaftszone entspricht. Im Gegensatz dazu sind Länder wie die Vereinigten Staaten und Russland mit breiteren Kontinentalschelfen weniger stark betroffen.