Entdeckung eines "Sternenzerstörers" in unserer Galaxie 🌀

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Astronomy & Astrophysics
Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Das galaktische Zentrum könnte eine unerwartete Population stellarer Schwarzer Löcher beherbergen, die viel dichter ist als bisher angenommen. Eine aktuelle Studie schlägt einen neuartigen Mechanismus vor, der ihre Anhäufung und ihre zerstörerischen Auswirkungen auf umliegende Sterne erklärt.


Diese Region, dominiert vom supermassereichen Schwarzen Loch Sagittarius A* (Sgr A*), ist Schauplatz extremer Phänomene. Von Staubwolken verdeckt, offenbart sie ihre Geheimnisse nur durch Infrarot- und Radiowellenbeobachtungen. Neue in Astronomy & Astrophysics veröffentlichte Modellierungen deuten auf ein Szenario der "stellaren Zermahlung" hin, das von Millionen Schwarzer Löcher angetrieben wird.

Ein gewalttätiges galaktisches Ökosystem


Die Nähe zu Sgr A* schafft einzigartige Bedingungen, bei denen Gas und Staub außergewöhnliche Dichten erreichen. Diese Konzentration ermöglicht die schnelle Entstehung massereicher Sterne der Typen O und B, wahre Giganten mit tragischem Schicksal. Ihre kurze Lebensdauer von weniger als 5 Millionen Jahren für die massereichsten unter ihnen speist einen infernalischen Kreislauf aus Schöpfung und Zerstörung.

Das Modell zeigt, dass jede Sterngeneration eine Kohorte stellarer Schwarzer Löcher hinterlässt. Diese gravitativen Überreste, die sich über Milliarden von Jahren angesammelt haben, würden schließlich die lokale Dynamik dominieren. Ihre massive Präsenz würde gewalttätige Wechselwirkungen beschleunigen, überlebende Sterne zerreißen und Material für neue Sternentstehungszyklen freisetzen.

Diese kosmische "Zermahlungsmaschine" würde in der Nähe des galaktischen Kerns eine beachtliche Effizienz erreichen. Berechnungen zeigen, dass die Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen Sternen und Schwarzen Löchern dort 1000-mal höher wäre als anderswo in der Milchstraße. Eine solche Umgebung würde erklären, warum nur die weniger massereichen und widerstandsfähigeren B-Sterne in dieser feindlichen Zone dauerhaft überleben können.

Indirekte Beweise und Implikationen


Massereiche O-Sterne, Giganten mit 20- bis 100-facher Sonnenmasse, sind viel anfälliger für Schwarze Löcher als ihre kleineren Verwandten. Es ist, als hätte man eine größere Chance, in eine große Pfütze zu treten als auf einen kleinen Tropfen – ihre imposante Größe macht sie anfälliger für zerstörerische Kräfte.

Wenn sich diese Riesensterne einem Schwarzen Loch zu sehr nähern, erleiden sie die sogenannte "Spaghettisierung": Sie werden wie ein Gummiband durch die intensive Gravitation gedehnt, bis sie vollständig zerreißen. Kompaktere B-Sterne (nur 2- bis 16-fache Sonnengröße) widerstehen diesen extremen Kräften besser.

Diese Theorie löst zwei Rätsel: das Fehlen von O-Sternen in der Nähe des galaktischen Zentrums und die Existenz "hypervelozer" Sterne. Wenn ein B-Stern eine enge Begegnung mit zwei Schwarzen Löchern überlebt, kann er mit phänomenalen Geschwindigkeiten katapultiert werden – wie ein Stein, der von einer kosmischen Schleuder geschleudert wird – schnell genug, um der Milchstraße zu entkommen.