Geflügelpest: Risiko der Übertragung auf Menschen "äußerst besorgniserregend" laut WHO

Veröffentlicht von Cédric,
Artikelautor: Cédric DEPOND
Quelle: The Guardian
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Die durch den H5N1-Stamm des Virus verursachte Vogelgrippe erweckt große Besorgnis bei den weltweiten Gesundheitsbehörden. Ursprünglich bei Vögeln identifiziert, hat das Virus die Artgrenze überwunden und infiziert nun auch Menschen und andere Säugetiere wie Kühe, was eine zunehmende Bedrohung darstellt.

Diese alarmierende Ausbreitung hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu veranlasst, ihre erhebliche Besorgnis über die Entwicklung der Situation zum Ausdruck zu bringen.


Illustrationsbild Pixabay

Der H5N1-Virus war für mehrere menschliche Infektionen verantwortlich, die teilweise tödlich endeten. Zwischen Anfang 2023 und dem 1. April 2024 hat die WHO 889 menschliche Fälle in 23 Ländern registriert, die 463 Todesfälle zur Folge hatten, was einer Letalitätsrate von 52 % entspricht. Diese Virusvariante birgt ein besonders hohes Sterblichkeitsrisiko für den Menschen, obwohl eine Übertragung von Mensch zu Mensch noch nicht nachgewiesen wurde.

Die Übertragungswege des Virus sind vielfältig und reichen von der Einatmung kontaminierter Partikel bis hin zum direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Geflügel, die Hauptträger des Virus, können andere Tierarten wie Katzen, Schweine und Kühe infizieren. Menschen können sich durch Kontakt mit diesen kranken Tieren anstecken, was zunehmend Besorgnis über eine mögliche Zunahme von Übertragungen auf den Menschen hervorruft.

Trotz Fortschritten bei der Überwachung und Erkennung von Infektionen bleibt die Anpassungsfähigkeit des Virus eine große Quelle der Besorgnis. Jeremy Farrar, Chef-Wissenschaftler bei der WHO, betont die Wichtigkeit, das tatsächliche Ausmaß der Infektionen zu verstehen, denn hier entscheidet sich die Anpassung des Virus. Die Befürchtungen sind umso ernster, da das Virus die Fähigkeit zur Übertragung zwischen Menschen erlangen und damit einen möglichen Pandemiezyklus auslösen könnte.

Angesichts dieser unmittelbaren Bedrohung mehren sich die Aufrufe zum Handeln. Experten warnen vor Verzögerungen bei der Suche nach einem wirksamen Impfstoff für den Menschen. Brigitte Autran, Vorsitzende des Ausschusses für die Überwachung und Vorhersage von Gesundheitsrisiken, betont, dass das Virus zu einer ernsthaften Bedrohung würde, wenn Schweine infiziert wären, was eine einfachere Übertragung auf den Menschen ermöglichen würde.