Das Team der UC Merced hat bei der Untersuchung von Drosophila-Fliegen einen grundlegenden Mechanismus entdeckt, der die Proteinproduktion beeinflusst und direkt mit dem Altern und Krebs in Verbindung steht.
Das Protein OTUD6 spielt eine Schlüsselrolle bei der Übersetzung von RNA in Proteine. Ein Ungleichgewicht in dieser Produktion könnte die Langlebigkeit von Organismen sowie deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress beeinflussen.
Den Forschern gelang es, die Lebensdauer von Fliegen durch genetische Modifikation von OTUD6 zu verdoppeln. Dieses Ergebnis stärkt die Theorie, dass eine verringerte Proteinproduktion mit einer verlängerten Lebensdauer korreliert. Diese Entdeckung basiert auf einem speziellen Mechanismus, der in der Lage ist, die Proteinproduktion durch die Ribosomen, die „Fabriken“ der Zellen, die für die Proteinsynthese verantwortlich sind, zu regulieren. Die genetisch veränderte Version von OTUD6 halbiert diese Produktion und stört damit die üblichen Prozesse.
Die genetische Manipulation dieses Proteins zeigte eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber chemischem, insbesondere oxidativem, Stress. Diese Schwäche könnte genutzt werden, um die zellulären Abwehrmechanismen besser zu verstehen. Die Implikationen für die Krebsforschung sind vielversprechend. Bei vielen menschlichen Krebsarten wurden hohe OTUD6-Werte beobachtet, was auf einen Zusammenhang zwischen Krebswachstum und diesem Protein hindeutet.
Das Team versucht nun zu verstehen, wie Zellen die Menge an OTUD6 kontrollieren. Diese Regulierung könnte neue Ansätze für innovative Behandlungen zur Verlängerung der Lebensdauer eröffnen und gleichzeitig das Wachstum von Krebszellen begrenzen. Ein neuer Weg zur Verlangsamung des Alterungsprozesses und zum Verständnis von Krebs wird damit beleuchtet. Zukünftige Studien könnten weitere Geheimnisse enthüllen, die in diesen kleinen fliegenden Organismen verborgen sind.
Wie kann die Proteinmenge die Langlebigkeit und Krebs beeinflussen?
Proteine spielen eine grundlegende Rolle bei der Funktion der Zellen. Sie sind verantwortlich für Struktur, Regulation und Reparatur des Organismus. Eine Veränderung ihrer Produktion kann direkte Auswirkungen auf die Lebensdauer von Organismen und auf die Entstehung bestimmter Krankheiten wie Krebs haben.
Die Entdeckung der Forscher bezüglich des Proteins OTUD6, das die Proteinproduktion in Zellen reguliert, hat gezeigt, dass weniger produzierte Proteine mit einer verlängerten Lebensdauer korreliert sein können. Dies erklärt sich durch eine Verringerung des zellulären Stresses und eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber den durch das Altern verursachten Schäden.
Im Zusammenhang mit Krebs hingegen kann eine übermäßige Proteinproduktion, die oft mit hohen OTUD6-Werten beobachtet wird, das schnelle Wachstum von Tumorzellen fördern. Das Verständnis der Funktionsweise dieses Proteins könnte neue Wege aufzeigen, um das Wachstum von Krebszellen zu begrenzen.