In einigen Jahren wird die Camargue unter Wasser verschwunden sein

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Conservation Biology
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Die Camargue, ein natürliches Juwel zwischen Gard und Bouches-du-Rhône in Frankreich, ist durch den steigenden Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels bedroht. Diese größte Feuchtgebietszone Frankreichs, bekannt für ihre Biodiversität und vielfältigen Landschaften, könnte wie viele andere mediterrane Feuchtgebiete unter den Fluten verschwinden.


Illustrationsbild Pixabay

Conservation Biology veröffentlichte kürzlich eine Studie, die vom Nationalmuseum für Naturgeschichte, dem CNRS, der Sorbonne Université und dem Forschungsinstitut Tour du Valat koordiniert wurde. Die Wissenschaftler zeigen darin, dass die mediterranen Feuchtgebiete seit 1900 bereits 70 % ihrer Biodiversität verloren haben. Urbanisierung und Klimawandel verschärfen diese Situation weiter. Die Forscher untersuchten 938 von Vögeln frequentierte Küstenfeuchtgebiete in acht Mittelmeerländern. Ihren Szenarien zufolge könnten bis 2100 ein Drittel dieser Gebiete, also mehr als 320, selbst in den optimistischsten Klimaszenarien des IPCC unter Wasser verschwinden.

Die Auswirkungen von sieben Klimaszenarien wurden analysiert. Der Meeresspiegel des Mittelmeers könnte bis 2100 um 44 bis 161 Zentimeter steigen. Etwa 34 % der mediterranen Gebiete, insbesondere die von Zugvögeln frequentierten, sind dadurch bedroht. Internationale Feuchtgebiete von Bedeutung für Wasservögel, wie die der Camargue, riskieren eine Überschwemmung, die der vierfachen Fläche von Paris entspricht. Der berühmte Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus), Wahrzeichen der Camargue, wäre besonders von diesem Habitatverlust betroffen.

Die Forscher betonen die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um diesen Prozess zu verlangsamen. Sie empfehlen auch naturbasierte Lösungen, wie die Wiederherstellung durch Urbanisierung degradierter Küstenfeuchtgebiete. Diese natürlichen Techniken, die Vegetation zur Stabilisierung des Bodens und zur Aufnahme überschüssigen Wassers nutzen, könnten die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels mildern.

Ohne rasches Eingreifen, so schätzen Experten, wird die Meeresüberflutung irreparable Verluste an Biodiversität verursachen, was die lokalen Ökosysteme schwer beeinträchtigen wird. Es ist wesentlich, Anpassungsmaßnahmen wie den Bau von Deichen und die Ausweitung von Schutzgebieten umzusetzen, um diese wichtigen Lebensräume für Zugvögel und andere Arten zu erhalten.