🌊 Klima: Wissenschaftler haben es vor 30 Jahren vorhergesagt, heute ist es bestätigt

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Earth's Future
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Das Abschmelzen der Polareis und der Anstieg des Meeresspiegels sind Phänomene, die Wissenschaftler und Bürger seit Jahrzehnten beschäftigen. Eine aktuelle Studie liefert eindrucksvolle Einblicke in die Zuverlässigkeit von Klimaprognosen, die vor fast dreißig Jahren erstellt wurden, indem sie diese mit aktuellen Satellitenbeobachtungen vergleicht.

Forscher der Tulane University verglichen die in den 1990er Jahren erstellten Projektionen des Meeresspiegelanstiegs mit den seit dieser Zeit von Satelliten gemessenen Daten. Sie stellten eine bemerkenswerte Übereinstimmung fest, trotz der technologischen Grenzen jener Zeit. Die damaligen Klimamodelle, obwohl rudimentär, haben den globalen Meeresspiegelanstieg korrekt vorhergesagt und zeigten ein solides Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen.


Die Studie weist jedoch auf einige Lücken in den ursprünglichen Prognosen hin, insbesondere auf eine Unterschätzung des Beitrags des Abschmelzens der Eisschilde. Die Wissenschaftler damals hatten die Auswirkungen der Erwärmung der Ozeane auf die Destabilisierung der Eisschelfe, insbesondere in der Antarktis, nicht vollständig erfasst. Diese unerwartete Beschleunigung des Eisverlusts hat mehr als 2 cm zum beobachteten Anstieg beigetragen.

Die Autoren betonen die Bedeutung fortgesetzter Überwachungsbemühungen, insbesondere durch NASA-Weltraummissionen und Programme der US-amerikanischen Ozean- und Atmosphärenbehörde. Diese Daten sind wichtig, um künftige Projektionen zu verfeinern und Küstenstrategien anzupassen, da der Meeresspiegelanstieg von Region zu Region erheblich variiert.

Die anhaltenden Unsicherheiten bezüglich des Verhaltens der Eisschilde werfen Fragen für die Zukunft auf. Die Szenarien beinhalten nun die Möglichkeit, wenn auch unwahrscheinlich, eines katastrophalen Zusammenbruchs des antarktischen Eises bis zum Ende des Jahrhunderts, der dramatische Folgen für tief gelegene Küstengebiete wie Louisiana hätte.

Die Eisschilde und ihre Rolle beim Meeresspiegelanstieg


Die Eisschilde Grönlands und der Antarktis enthalten enorme Mengen gefrorenen Wassers. Wenn sie schmelzen, fließt dieses Wasser in die Ozeane und trägt direkt zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Der Schmelzprozess wird durch die globale Erwärmung beschleunigt, die sowohl die Luft- als auch die Wassertemperaturen beeinflusst.

Das Eis schmilzt nicht nur an der Oberfläche aufgrund wärmerer Temperaturen, sondern auch von unten, wo wärmere Ozeanwasser die Basis der Gletscher angreift. Dieses Phänomen, das vor dreißig Jahren weniger gut verstanden war, erklärt, warum die frühen Projektionen den Beitrag der Eisschilde unterschätzt haben.

Moderne Satelliten ermöglichen eine präzise Messung der Dicke und Fließgeschwindigkeit dieser Eismassen. Diese Daten helfen Wissenschaftlern, ihre künftige Entwicklung besser vorherzusagen und die Auswirkungen auf den globalen Meeresspiegel abzuschätzen.

Die satellitengestützte Überwachung des Meeresspiegels


Seit Anfang der 1990er Jahre messen spezialisierte Satelliten kontinuierlich die Höhe der Ozeanoberfläche. Diese Instrumente verwenden Radar, um Signale zur Erde zu senden und deren Rückkehrzeit zu messen, was extrem genaue Berechnungen ermöglicht.

Diese Technologie hat unser Verständnis des Meeresspiegelanstiegs revolutioniert, indem sie globale und homogene Daten liefert. Zuvor stützten sich die Messungen auf Küstenpegel, die geografisch begrenzt und anfällig für lokale Schwankungen waren.

Die Satellitendaten haben bestätigt, dass der durchschnittliche Meeresspiegel im Durchschnitt um etwa 3 Millimeter pro Jahr steigt, mit einer kürzlichen Beschleunigung. Sie ermöglichen auch die Untersuchung regionaler Variationen, was die Anpassung der Küstenpolitik an lokale Gegebenheiten erlaubt.