Mikroplastik in der ausgeatmeten Luft von Delfinen entdeckt ⚠️

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: PLOS ONE
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Amerikanische Forscher haben die ausgeatmete Luft von Delfinen analysiert und darin Mikroplastik entdeckt. Diese mit bloßem Auge unsichtbaren Partikel schweben in der Luft und bedrohen die Gesundheit dieser Säugetiere.

Zwei Standorte wurden untersucht: ein städtisches Ästuar in Florida und ein ländliches in Louisiana. Die Ergebnisse zeigen eine allgegenwärtige Kontamination, unabhängig von der Urbanisierung der beobachteten Gebiete. Die Verbreitung von Mikroplastik in der Luft ist inzwischen Realität.


Symbolbild Pixabay

Unter den entdeckten Partikeln ist Polyester besonders häufig. Dieses Polymer, das in der Textilindustrie weit verbreitet ist, ist dafür bekannt, bei Wäschen Mikrofasern freizusetzen, die zur Verschmutzung beitragen. Delfine, mit ihrer großen Lungenkapazität, könnten anfälliger als Menschen für das Einatmen dieser Partikel sein. Die Wissenschaftler sind besorgt über die Auswirkungen auf ihre Lungen, die möglicherweise mit denen beim Menschen vergleichbar sind.

Die Forscher stellen außerdem fest, dass die Delfine in der Barataria-Bucht bereits durch die Folgen der Ölpest von 2010 geschwächt sind. Diese neue Verschmutzung könnte ihren Gesundheitszustand weiter verschlechtern. Die globalen Auswirkungen von Mikroplastik in der Luft sind noch wenig erforscht. Dennoch sind die ersten Ergebnisse alarmierend. Sie werfen viele Fragen zur Gesundheit der Meerestiere und zu den Risiken für gesamte Ökosysteme auf.

Die Erforschung der Inhalation von Mikroplastik durch Delfine steht noch am Anfang. Doch die aktuellen Entdeckungen betonen die Dringlichkeit, diese neue Form der Verschmutzung zu untersuchen.

Mikroplastik: Von der Umwelt zu den Lebewesen


Mikroplastik sind Plastikfragmente, die weniger als 5 Millimeter groß sind und hauptsächlich durch den Zerfall größerer Plastikgegenstände entstehen. Sie bilden sich durch Erosion, Hitze oder Abnutzung und können Tausende von Kilometern transportiert werden, schwebend in Luft oder Wasser.

Diese winzigen Partikel stammen aus verschiedenen Quellen: Synthetische Textilien (wie Polyester) setzen beim Waschen Mikrofasern frei, während Plastikabfälle in den Ozeanen zersetzt werden. Sie landen in Luft, Wasser und Boden, was ihre Verbreitung unkontrollierbar macht.

Mikroplastik kann eingeatmet oder verschluckt werden. Beim Menschen verursachen sie Lungenentzündungen und Atemprobleme und könnten andere Körpersysteme beeinträchtigen. Bei Meerestieren wie Delfinen sind die gesundheitlichen Folgen noch wenig erforscht, könnten jedoch ähnlich oder sogar schwerwiegender sein.

Wenn Mikroplastik eingeatmet wird, kann es sich tief in der Lunge ablagern. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion, bei der das Lungengewebe versucht, diese Fremdpartikel loszuwerden. Diese Entzündung kann langfristig zu Lungenschäden und chronischen Atemwegsproblemen führen.

Meeressäuger wie Delfine haben große Lungen und atmen tief ein. Dies setzt sie größeren Mengen von Mikroplastik in der Luft aus. Forscher vermuten, dass diese Partikel nicht nur ihren Lungen schaden, sondern auch andere bestehende Gesundheitsprobleme verschlimmern können, wie Infektionen oder Lungenschäden, die durch Umweltkatastrophen wie Ölpesten verursacht werden.

Bei Fischen und Vögeln zeigen Studien, dass Mikroplastik das Wachstum, die Fortpflanzung und die Verdauung beeinträchtigt. Bei Walen und Delfinen, obwohl das Verschlucken dieser Partikel besser erforscht ist, beginnen die Auswirkungen des Einatmens gerade erst, untersucht zu werden. Wissenschaftler befürchten, dass diese Schadstoffe ähnliche, wenn nicht sogar schwerwiegendere Probleme verursachen könnten, da diese Tiere größere Mengen an Luft einatmen.