Nach 45 Jahren taucht dieses überflutete Dorf in Griechenland wieder auf

Veröffentlicht von Cédric,
Artikel verfasst von: Cédric DEPOND
Quelle: CGTN
Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Ein von den Fluten verschlungenes Dorf taucht in Griechenland wieder auf. Die Ruinen von Kallio, die seit 1979 für die Schaffung des Mornos-Sees überflutet wurden, sind wieder sichtbar. Das Dorf war geopfert worden, um Athen mit Wasser zu versorgen, doch der Klimawandel bedroht heute diese lebenswichtige Ressource.


Aufgrund der anhaltenden Hitzewellen ist der Wasserspiegel im Mornos-See in den letzten Monaten um 30 % gesunken. Häuser, eine Schule und eine Kirche, die einst unter Wasser standen, kommen wieder zum Vorschein. Drohnenaufnahmen dokumentieren diese unerwartete Rückkehr. Daten der regionalen Wasserbehörde Eydap weisen darauf hin, dass der Rückgang des Seewasserspiegels um 40 Meter alarmierend ist. Ein Bewohner, Yorgos Iosifidis, betrachtet mit resignierter Traurigkeit die Überreste seines Familienhauses und die seiner Cousins.

Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis ruft die Bevölkerung angesichts dieser kritischen Lage dazu auf, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren. Er fordert einen strengeren Umgang mit den Wasserressourcen und erinnert daran, dass "wir in Zukunft weniger Wasser haben werden". Gleichzeitig werden die Bewohner Attikas, der Region um Athen, dazu aufgerufen, sparsamer mit Wasser umzugehen. Sensibilisierungskampagnen in den Medien und sozialen Netzwerken sollen dazu anregen, Verschwendung zu vermeiden.

Die lokalen Behörden haben zudem Strategien umgesetzt, um zusätzliche Wasserquellen zu aktivieren und das regionale Versorgungsnetz zu stärken. Diese Maßnahmen sollen vorübergehende Defizite, die durch den Rückgang des Wasserspiegels in den Reservoirs verursacht wurden, ausgleichen.

Dennoch bleibt die Situation besorgniserregend, da Griechenland weiterhin einen sehr hohen Anteil seines verfügbaren Wassers, 85 %, für die landwirtschaftliche Bewässerung nutzt. Diese intensive Nutzung für die Landwirtschaft verdeutlicht die Notwendigkeit, noch drastischere Maßnahmen zu ergreifen und die Prioritäten im Umgang mit den Wasserressourcen neu zu überdenken.


Das erneute Auftauchen von Kallio erinnert an ein ähnliches Phänomen, das Anfang der 1990er Jahre auftrat. Die Aussicht, dass das Dorf häufiger wieder auftauchen könnte, verstärkt die Dringlichkeit, gegen den Klimawandel vorzugehen.