Diese heute karge Wüste war einst ein üppiger Garten 🌴
Veröffentlicht von Redbran, Quelle: CNRS INSU Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Veröffentlicht in Communications Earth & Environment, zeigt eine Studie, dass vor etwa 8 Millionen Jahren eine heute wüstenartige Region am Rande des Pazifischen Ozeans von Vegetation bedeckt war.
Forscher des LOCEAN und der Universidad Cayetano Heredia (Peru) entdeckten in einer alten geologischen Schicht, der sogenannten Pisco-Formation, gut erhaltene fossile Blätter und Pollenkörner. Diese Pflanzenreste beweisen, dass einst ein tropischer Trockenwald diese Region bedeckte.
Heute ist diese südamerikanische Küste einer der trockensten Orte der Welt, eingekeilt zwischen dem kalten Pazifik und den hohen Andengipfeln. Doch im späten Miozän, vor etwa 8 Millionen Jahren, wuchsen hier Bäume, Sträucher, Farne und sogar Palmen. Ein frappierender Kontrast zur heutigen Wüste!
Diese Vegetation deutet darauf hin, dass das Klima damals deutlich feuchter war, mit Niederschlägen, die bis zu dreimal höher lagen als heute in derselben Region.
Eine unerwartete Entdeckung
Alles begann zufällig durch Diana Ochoa, eine junge peruanische Forscherin. Während sie marine Sedimente untersuchte, die für Fossilien von Meerestieren (wie riesigen Pottwalen oder Megalodonten) bekannt sind, stieß sie auf einige fossile Baumblätter.
Diese Funde führten zu einer detaillierten Untersuchung fossiler Pollen, die eine heute verschwundene Flora ohne moderne Entsprechung offenbarten. Durch die Analyse der Bodenschichten konnten die Wissenschaftler schätzen, dass damals etwa 36 mm Regen pro Jahr fielen, verglichen mit nur 9 mm heute.
Fossile Überreste von Blättern, Holz und Pollen, die in der Pisco-Formation gefunden wurden.
Ein Blick in die Zukunft?
Damals lag der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre bereits über 400 ppm – eine Schwelle, die wir kürzlich erneut überschritten haben (1960 lag er bei 320 ppm, heute bei 420 ppm). Das Klima des späten Miozäns könnte daher als natürliches Modell für die Zukunft dienen.
Während oft angenommen wird, dass die globale Erwärmung Wüsten noch trockener machen wird, deutet diese Studie darauf hin, dass die südliche Pazifikwüste im Gegenteil Phasen der Wiederbegrünung erleben könnte. Dies könnte mit einem intensiveren El Niño zusammenhängen, einem Klimaphänomen, das manchmal starke Regenfälle verursacht.
Wenn die verheerenden Auswirkungen dieser Regenfälle durch geeignete Infrastrukturen besser bewältigt würden, könnten sie auch der Natur und der Landwirtschaft in diesen extrem trockenen Gebieten, in denen heute fast 17 Millionen Menschen leben, eine neue Chance bieten.