Unbekanntes Objekt sendet Signale mit nie dagewesener Regelmäßigkeit ins All 🛰

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Nature
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Ein Objekt sendet Radiosignale und Röntgenstrahlen mit einer Regelmäßigkeit ins All, die Astronomen nicht erklären können. Ein Forschungsteam hat seine Beobachtungsergebnisse in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

Das Objekt mit der Bezeichnung ASKAP J1832-0911 wurde vom australischen Radioteleskop ASKAP und dem NASA-Observatorium Chandra entdeckt. Es sendet zwei Minuten lang Impulse von Radiowellen und Röntgenstrahlen aus – und das alle 44 Minuten. Diese regelmäßige Struktur und Dauer sind in der Astrophysik bisher einzigartig.


Bild der Himmelsregion um ASKAP J1832-0911.
Quelle: Ziteng (Andy) Wang, ICRAR

Die aktuellen Theorien können den Ursprung dieser Signale nur schwer erklären. Die Forscher erwägen die Möglichkeit eines Magnetars oder eines Doppelsternsystems mit einem stark magnetisierten Weißen Zwerg. Allerdings können diese Hypothesen nicht alle Beobachtungen vollständig erklären.

ASKAP J1832-0911 gehört zur Klasse der langperiodischen Transienten, extrem seltenen astrophysikalischen Ereignissen. Im Gegensatz zu klassischen Pulsaren senden diese Objekte Impulse in Abständen von Minuten oder Stunden aus und stellen damit die aktuellen Modelle der stellaren Physik infrage.

Die gleichzeitige Detektion von Radio- und Röntgenemissionen durch Chandra bietet einen wertvollen Ansatz, um dieses Phänomen zu verstehen. Astronomen betonen die Bedeutung weiterer Beobachtungen mit Teleskop-Paaren für Radio- und Röntgenstrahlen, um dieses Rätsel zu lösen.

Diese Entdeckung könnte dazu führen, unser Wissen über die Sternentwicklung zu überarbeiten oder sogar neue physikalische Modelle zu entwickeln. Forscher schätzen, dass weitere ähnliche Objekte existieren könnten, die noch entdeckt werden müssen.

Was ist ein Magnetar?


Ein Magnetar ist ein Neutronenstern mit einem extrem starken Magnetfeld, das milliardenfach stärker ist als das der Erde. Diese Objekte sind Überreste massereicher Sterne, die als Supernovae explodiert sind.

Magnetare senden gelegentlich Ausbrüche von Röntgen- und Gammastrahlen aus, die durch die Energie ihres Magnetfelds freigesetzt werden. Diese Emissionen können über enorme Entfernungen im Universum nachgewiesen werden.

Trotz ihrer enormen Kraft sind Magnetare relativ selten. Ihre Erforschung hilft Wissenschaftlern, die extremen Bedingungen im Universum und die damit verbundenen physikalischen Prozesse besser zu verstehen.

Die Entdeckung von ASKAP J1832-0911 könnte ein weiteres Puzzleteil zum Verständnis dieser Objekte liefern.