Lange bevor Pflanzen oder Tiere entstanden, hatten primitive mehrzellige Organismen eine effektive Strategie entwickelt, um Arsen zu ĂŒberleben â ein gefĂŒrchtetes Gift. Eine aktuelle Studie zeigt, dass diese Lebewesen das toxische Element in spezialisierten Zellkompartimenten speicherten.
Konzeptmodell der biologischen Bildung von Arsen-reichen Pyritkernen. Quelle: Nature Communications (2025). DOI: 10.1038/s41467-025-59760-9
Die untersuchten Fossilien stammen aus dem Franceville-Becken in Gabun, einer bereits bekannten Fundstelle fĂŒr einige der Ă€ltesten Spuren mehrzelligen Lebens. Mithilfe von Röntgenmikrotomographie-Analysen beobachteten die Forscher, dass Arsen in die Struktur der fossilisierten Zellen eingebaut war und nicht durch Kontamination vorhanden war.
Diese Anpassung entstand wahrscheinlich wĂ€hrend einer Periode mit steigendem Sauerstoffgehalt in der ErdatmosphĂ€re. Diese VerĂ€nderung förderte die Oxidation von Arsen zu Arsenat, einer besonders giftigen Form, da sie Phosphat â essentiell fĂŒr das Leben â imitiert. Um zu ĂŒberleben, mussten diese Eukaryoten diese beiden Elemente auf zellulĂ€rer Ebene unterscheiden.
Die Studie zeigt, dass diese Organismen die vulkanische AktivitĂ€t, die ihre Umwelt verĂ€nderte, nicht ĂŒberlebten. Doch ihre Arsen-Management-Strategie könnte im Laufe der Evolutionsgeschichte mehrmals neu erfunden worden sein, was eine bemerkenswerte AnpassungsfĂ€higkeit zeigt.
Wie ĂŒberlebten die ersten Organismen Arsen?
Die analysierten fossilen Eukaryoten speicherten Arsen in isolierten Kompartimenten innerhalb ihrer Zellen. Dieser Prozess ermöglichte es ihnen, die toxischen Wirkungen von Arsenat zu begrenzen, indem sie störten essentielle Zellfunktionen verhinderten.
Diese Strategie erfordert eine gewisse KomplexitÀt in der zellulÀren Organisation und beweist, dass das Leben bereits in dieser fernen Zeit biochemische Raffinesse zeigte. Durch die Unterscheidung von Arsenat und Phosphat erreichten diese Organismen einen wichtigen Meilenstein in ihrer Evolution.
Diese Entdeckung verdeutlicht die Idee, dass die Anpassung an extreme Bedingungen keine Ausnahme, sondern eine Konstante der Evolution ist.
Warum sind diese Organismen ausgestorben?
Ihr Aussterben scheint mit einer groĂen UmweltverĂ€nderung durch wiederauflebende vulkanische AktivitĂ€t zusammenzuhĂ€ngen. Diese Störung verĂ€nderte die Wasserchemie, verringerte den Sauerstoffgehalt und schuf eine zu feindliche Umgebung.
Trotz ihrer Arsenresistenz konnten diese Organismen nicht mit all diesen VerĂ€nderungen fertig werden. Ihr Verschwinden zeigt die Grenzen biologischer Anpassung, selbst gegenĂŒber einer bereits ĂŒberwundenen Bedrohung.
Dieses Aussterben machte jedoch Platz fĂŒr besser angepasste Linien. Es ist Teil eines Zyklus von Entstehung, Krise und Erneuerung, der die Geschichte des Lebens auf der Erde kennzeichnet.