📐 Diese neue Mathematik zielt darauf ab, das unendlich Kleine und das Kosmische zu vereinen!

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Notices of the American Mathematical Society
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Die Mathematik bietet eine erstaunliche BrĂŒcke zwischen der unendlich kleinen Welt der Teilchen und der kosmischen Weite. Forscher untersuchen, wie abstrakte geometrische Formen sowohl Kollisionen in Teilchenbeschleunigern als auch die Entwicklung des Universums seit dem Urknall beschreiben können. Dieser innovative Ansatz könnte zuvor getrennte physikalische Bereiche vereinen.

Die von Claudia Fevola und Anna-Laura Sattelberger durchgefĂŒhrte Studie, veröffentlicht in den Notices of the American Mathematical Society, konzentriert sich auf positive Geometrie. Inspiriert von Arbeiten in der theoretischen Physik reprĂ€sentiert dieser Zweig der Mathematik Wechselwirkungen zwischen Teilchen als Volumina in RĂ€umen mit vielen Dimensionen.


Darstellung eines Amplitueders.
Bild Wikimedia.

Zum Beispiel ermöglicht das Amplitueder, ein 2013 eingefĂŒhrtes geometrisches Objekt, die Berechnung von Streuamplituden – die die Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen wie Protonenkollisionen bestimmen – auf einfachere Weise.

Diese mathematischen Werkzeuge finden direkte Anwendungen in der Kosmologie, beispielsweise bei der Modellierung von Korrelationen in der kosmischen Hintergrundstrahlung, dem ersten Licht des Universums. Wissenschaftler können zu den physikalischen Gesetzen zurĂŒckverfolgen, die die ersten Augenblicke nach dem Urknall regierten, und bieten so ein Fenster zum Ursprung alles dessen, was uns umgibt.

Die Methodik kombiniert Algebra, Geometrie und Kombinatorik. Feynman-Integrale, die zur Beschreibung quantenmechanischer Prozesse dienen, werden mit verallgemeinerten Euler-Integralen in Beziehung gesetzt. Diese Objekte werden durch topologische Eigenschaften untersucht, die physikalische Konzepte widerspiegeln.

Diese Arbeit ist Teil einer wachsenden internationalen Anstrengung, Mathematik und Grundlagenphysik einander nÀherzubringen. Die Autoren betonen, dass die positive Geometrie, obwohl noch jung, unser VerstÀndnis der Natur auf allen Skalen revolutionieren könnte.

Um mehr zu erfahren: Positive Geometrie und Grundlagenphysik


Die positive Geometrie ist eine aufstrebende mathematische Disziplin, die RÀume definiert, in denen alle Koordinaten positiv oder null sind. Sie verallgemeinert Konzepte wie Simplexe und konvexe Polytope, um physikalische PhÀnomene zu modellieren.

In der Teilchenphysik ermöglicht sie die Darstellung von Streuamplituden – SchlĂŒsselgrĂ¶ĂŸen zur Vorhersage von Experimentergebnissen – als Volumina in hochdimensionalen RĂ€umen. Dieser Ansatz umgeht einige traditionelle Berechnungen und bietet eine intuitive geometrische Interpretation.

In der Kosmologie kodieren Àhnliche Objekte, sogenannte kosmische Polytope, die statistischen Korrelationen in der kosmischen Hintergrundstrahlung. Diese Strukturen helfen zu verstehen, wie sich primordiale InhomogenitÀten entwickelten, um die heute beobachteten Galaxien und Galaxienhaufen zu bilden.

Das vereinheitlichende Potenzial der positiven Geometrie liegt in ihrer FÀhigkeit, sehr unterschiedliche physikalische Systeme mit demselben mathematischen Formalismus zu beschreiben und so Quantenphysik und allgemeine RelativitÀtstheorie zu verbinden.