Unglaublich: dieser Planet ist wie Zuckerwatte!

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Nature Astronomy
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Eine kürzliche Entdeckung im Bereich der Astrophysik lässt Wissenschaftler überrascht aufblicken: Der Planet WASP-193b, ein Gasriese, weist eine so geringe Dichte auf, dass er mit Zuckerwatte verglichen wird. Diese Exoplanet, die sich etwa 1.200 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet, umkreist einen sonnenähnlichen Stern.


Natürlich besteht der Planet nicht wirklich aus Zuckerwatte!

Besonders auffällig ist bei diesem Planeten seine extrem geringe Dichte. Obwohl WASP-193b etwa 50 % größer als der Jupiter ist, besitzt er nur ein Siebtel von dessen Masse und gehört somit zu den am wenigsten dichten Planeten, die je beobachtet wurden. Diese Entdeckung, gemacht von einem Team von Forschern des EXOTIC-Labors der Universität Lüttich in Belgien, in Zusammenarbeit mit dem MIT und dem Institut für Astrophysik von Andalusien, stellt die aktuellen Theorien zur Planetenbildung infrage.

Die Entdeckung von WASP-193b war dank des WASP-Projekts möglich, das zwei robotische Observatorien nutzt, um Sterne zu überwachen. Die gesammelten Daten zeigten periodische Transits des Sterns WASP-193, was auf die Präsenz dieses Planeten in seiner Umlaufbahn hinwies. Um diese Entdeckung zu bestätigen, griffen die Forscher auf die Observatorien TRAPPIST-Süd und SPECULOOS-Süd in Chile zurück, um das Signal des Planeten in verschiedenen Wellenlängen zu messen. Die spektroskopischen Beobachtungen ermöglichten anschließend die Bestimmung der Masse von WASP-193b.

Die Ergebnisse waren verblüffend: Die Dichte des Planeten war extrem niedrig, etwa 0,059 Gramm pro Kubikzentimeter, verglichen mit 1,33 Gramm pro Kubikzentimeter beim Jupiter und 5,51 Gramm pro Kubikzentimeter bei der Erde. Der Planet besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium und bildet eine extrem aufgeblähte Atmosphäre, die weit über die von Jupiter hinausreicht.

Die aktuellen Modelle können nicht erklären, wie ein Planet eine so ausgedehnte und leichte Atmosphäre ansammeln kann. Die üblicherweise herangezogenen Mechanismen scheinen unzureichend zu sein, um das bei WASP-193b beobachtete Ausmaß der Ausdehnung zu erklären. Diese Entdeckung eröffnet neue spannende Perspektiven für die Forschung über Exoplaneten, wirft aber auch Fragen über die Vielfalt und Komplexität der Welten jenseits unseres Sonnensystems auf.