In der modernen Nahrungsmittelwelt, wo die Regale mit verarbeiteten und verpackten Produkten überquellen, stellt sich eine Frage: Welche Auswirkungen haben diese Lebensmittel auf unsere Gesundheit? Eine kürzlich durchgeführte Studie eines französischen Forscherteams des Inserm, der INRAE, der Universität Sorbonne Paris Nord, der Universität Paris Cité und des Cnam offenbart eine beunruhigende Verbindung zwischen bestimmten Lebensmittelzusatzstoffen und der Entwicklung von Typ-2-Diabetes.
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Besonders im Fokus dieser Studie stehen Emulgatoren, die in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet sind, um die Textur zu verbessern und die Haltbarkeit der Produkte zu verlängern. Sie finden sich in einer Vielzahl von verarbeiteten Lebensmitteln, von Gebäck bis zu Fertiggerichten. Zu den häufig angeklagten gehören Mono- und Diglyceride von Fettsäuren, Carrageene, modifizierte Stärken, Phosphate, Cellulosen, Gummis und Pektine.
Die Studie stützt sich auf eine beeindruckende Kohorte von 104.139 Erwachsenen, die über 14 Jahre hinweg verfolgt wurden. Durch regelmäßige Ernährungsumfragen konnten die Forscher die chronische Exposition gegenüber Emulgatoren und deren Auswirkungen auf die Gesundheit bewerten. Die Ergebnisse, veröffentlicht in The Lancet Diabetes & Endocrinology, zeigen eine Korrelation zwischen dem regelmäßigen Konsum bestimmter Emulgatoren und einem erhöhten Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Zu den betroffenen Emulgatoren zählen Carrageene, tripotassisches Phosphat, die Ester der Monoglyceride und Diglyceride von Acetyltartratsäure, Natriumcitrat, Guarkernmehl, Gummi arabicum und Xanthan. Die Studie offenbart eine Zunahme des Diabetesrisikos, das mit dem Konsum dieser Zusätze verbunden ist, und bringt so eine neue mögliche versteckte Gefahr in unseren verarbeiteten Lebensmitteln ans Licht.
Die Forscher bleiben jedoch vorsichtig hinsichtlich der Verallgemeinerung ihrer Schlussfolgerungen. Obwohl die Studie von erheblichem Umfang ist und viele Störfaktoren berücksichtigt, bleibt sie beobachtend. Weitere Forschungen sind notwendig, um eine kausale Verbindung zu etablieren und die zugrundeliegenden Mechanismen zu klären.
Diese Ergebnisse werfen Fragen bezüglich der Regulierung von Lebensmittelzusatzstoffen auf und fordern eine Neubewertung ihrer Verwendung in der Lebensmittelindustrie. Weitere Studien sind erforderlich, um die kombinierten Effekte der Zusatzstoffe und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit besser zu verstehen.