Weniger Bäume, mehr Quecksilber in der Luft: Die beunruhigende Studie des MIT

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Environmental Science & Technology
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Eine jüngste Studie des MIT hat ergeben, dass die weltweite Entwaldung jedes Jahr für etwa 10 % der durch menschliche Aktivitäten verursachten Quecksilberemissionen in die Atmosphäre verantwortlich ist. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Wäldern, wie dem Amazonasregenwald, als Quecksilber-Senken, die diese giftige Substanz aus der Luft aufnehmen.


Quecksilber ist eine toxische Verschmutzung, deren Bewältigung eine globale Herausforderung darstellt, teilweise wegen seiner Anreicherung in Nahrungsketten, was zu gefährlichen Mengen an Methylquecksilber in den Fischen führt, die wir verzehren. Die Entwaldung spielt eine bedeutsame Rolle bei diesem Problem und setzt jährlich etwa 200 Tonnen Quecksilber in die Atmosphäre frei. Diese Menge entspricht 10 % der gesamten Quecksilberemissionen, die durch menschliche Tätigkeiten verursacht werden.

Wälder tragen wesentlich zur Verringerung der Präsenz dieses Schwermetalls in unserer Umwelt bei, indem sie das Quecksilber aus der Luft durch die Blätter der Bäume aufnehmen. Die entscheidende Rolle des Amazonas, der für etwa 30 % der weltweiten Quecksilberaufnahme durch Land verantwortlich ist, wird besonders hervorgehoben. Aufforstungsbemühungen könnten die Quecksilberaufnahme jährlich um 5 % erhöhen, aber das könnte globale Maßnahmen zur Emissionskontrolle nicht ersetzen.

Die Forschung, geleitet von Ari Feinberg und Noelle Selin vom MIT, mit der Zusammenarbeit von Martin Jiskra, Pasquale Borrelli und Jagannath Biswakarma, nutzt ein chemisches Transportmodell, um Quecksilber von seiner Emissionsquelle bis zu seiner endgültigen Ablagerung, oft durch Niederschläge oder die Aufnahme durch Wälder, zu verfolgen. Dieses Modell ermöglichte es, zum ersten Mal den Einfluss der Entwaldung auf die Quecksilberemissionen zu quantifizieren.

In tropischen und subtropischen Ländern ist der Anteil der Emissionen, die auf Entwaldung zurückzuführen sind, noch ausgeprägter. Zum Beispiel machen diese Emissionen in Brasilien 40 % der gesamten menschlich verursachten Emissionen aus. Die Verwendung von Feuer zur Vorbereitung von Waldland für die Landwirtschaft setzt noch mehr Quecksilber frei, das zuvor von der Vegetation gespeichert wurde.

Diese Studie beleuchtet die Notwendigkeit, die Entwaldung in die Quecksilbermanagementpolitik einzubeziehen, ein Aspekt, der bisher von internationalen Abkommen wie der Minamata-Konvention von 2013 vernachlässigt wurde. Sie ruft zu einem besseren Verständnis der ökologischen Systeme auf, die menschliche Aktivitäten involvieren, um Umweltprobleme effektiv zu lösen.