Wie ein Supervulkan die Menschheit in der Welt verstreut hat

Veröffentlicht von Redbran,
Quelle: Nature
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Der explosive Ausbruch des Supervulkans Toba vor 74.000 Jahren markierte einen Wendepunkt für die Menschheit. Eine kürzlich in Nature veröffentlichte Studie zeigt, wie diese Katastrophe eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung unserer Vorfahren außerhalb Afrikas spielen konnte.


Entgegen der Annahme, dass unsere Vorfahren nur in Zeiten des Überflusses wanderten, haben Forscher entdeckt, dass sie sich auch während trockener Perioden bewegten, indem sie sogenannte "Blaue Wege" nutzten, die von saisonalen Flüssen gebildet wurden. Diese neuen Migrationswege wurden durch die Analyse von archäologischen Stätten im Nordwesten Äthiopiens aufgezeigt, wo Beweise für die Nutzung von Steingeräten und das Kochen von Nahrungsmitteln aus dieser Zeit stammen.

Eine innovative Datierungsmethode, die auf Kryptotephra basiert - winzige Fragmente von vulkanischem Glas - ermöglichte es, die archäologischen Stätten mit bemerkenswerter Genauigkeit zu korrelieren, und betonte so die Bedeutung der Verhaltensflexibilität unserer Vorfahren angesichts großer Umweltveränderungen.

Die Studie legt nahe, dass die durch den Ausbruch des Supervulkans Toba verursachten klimatischen Herausforderungen die Trockenzeiten verlängerten, was die Menschen dazu anregte, sich in ihrem Konsumverhalten anzupassen und mehr Fisch zu verzehren. Diese Anpassung und die Mobilität entlang saisonaler Wasserwege könnten die Verbreitung der Menschheit außerhalb Afrikas gefördert und ihre Expansion um die Welt erleichtert haben.


Ausgrabungen, die das menschliche Überleben zur Zeit des Ausbruchs des Supervulkans Toba zeigen.
Kredit: ODbL v1.0

Diese Forschung hebt die Anpassungsfähigkeit unserer Vorfahren hervor und bietet eine neue Perspektive auf die Wanderungswege der frühen Menschheit, die frühere Theorien, die sich auf Zeiten des Umweltwohlstands beschränkten, in Frage stellt.