Menschen lebten vor 7000 Jahren in diesem riesigen Lavatunnel

In Nordmedina, im Herzen des vulkanischen Harrat Khaybar Feldes in Saudi-Arabien, machten Archäologen eine erstaunliche Entdeckung: Eine Lavahöhle namens Umm Jirsan wurde vor mindestens 7000, möglicherweise sogar vor 10.000 Jahren von Menschen bewohnt.


Etwa 125 Kilometer nördlich von Medina gelegen, ist Umm Jirsan der längste bekannte Lavatunnel Arabiens mit einer Passagenlänge von 1.481 Metern. Die Spuren menschlicher Präsenz in diesem Lavatunnel, die trotz der Trockenheit der Region erhalten geblieben sind, umfassen Stoffreste, bearbeitetes Holz sowie menschliche Knochen und Darstellungen von Haustieren wie Schafen und Ziegen.

Die durch Radiokarbon-Datierung und optisch stimulierte Lumineszenz erhaltenen Daten zeigen, dass die Stätte seit Jahrtausenden genutzt wurde, bis in eine relativ jüngere Zeit hinein. Diese Funde deuten darauf hin, dass Umm Jirsan als temporärer Zufluchtsort und nicht als dauerhafter Wohnsitz diente. Es lag wahrscheinlich auf den Transhumanzrouten, was Schatten und Zugang zu Wasser für die vorbeiziehenden Hirten und ihre Herden bot.


Die chemische Analyse menschlicher Überreste zeigt eine Zunahme von Pflanzen wie Getreide und Obst im Laufe der Zeit, wahrscheinlich aufgrund der Entwicklung der oasenbasierten Landwirtschaft in der Bronzezeit. Diese Analyse zeigt auch, dass der Lavatunnel eine Schlüsselrolle in den lokalen Wirtschaften gespielt hat, verbunden sowohl mit Transhumanz als auch mit der Jagd.

Die Entstehung von Lavatunneln, die durch unterirdische Pfade entstehen, die von Lavaströmungen geschaffen wurden, bietet natürlichen Schutz. Daher ziehen Forscher sogar in Betracht, dass zukünftige Astronauten ähnliche Strukturen auf dem Mond nutzen könnten, um Schutz zu finden.