Covid-19: Auswirkungen der Impfung auf die Schleimhäute mit mRNA-Impfstoffen

Veröffentlicht von Redbran,
Quelle: Inserm
Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Die Teams der Immunologieabteilung des Krankenhauses Pitié-Salpêtrière AP-HP, des Inserm und der Sorbonne Universität, koordiniert von Prof. Guy Gorochov, haben eine Studie zur Fähigkeit der mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 durchgeführt, eine immunologische Antwort der Schleimhäute zu induzieren.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden am 23. April 2024 in der Zeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht.


Die Fähigkeit der intramuskulären mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2, eine Antikörperantwort auf Schleimhautebene zu induzieren, ist weiterhin umstritten.

Die Fähigkeit der intramuskulären mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2, eine Antikörperantwort auf Schleimhautebene zu induzieren, ist weiterhin umstritten.

Diese Studie, die auf den Versuchen COVICOMPARE-M und COVICOMPARE-P basiert, vergleicht die humorale Antwort von mit mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 geimpften Personen. Konkret wird die Antikörperantwort auf der Ebene des Speichels bei zuvor weder infizierten noch zwischen den Impfphasen mit SARS-CoV-2 infizierten Personen (naiven Teilnehmern) und bei vor der Impfung infizierten Personen (vorinfizierten) analysiert.

Insgesamt wurden 427 Teilnehmer in diese Studie aufgenommen, darunter 120 Vorinfizierte. Zwischen Februar und Juli 2021 erhielten die naiven Teilnehmer zwei Dosen des Moderna- oder Pfizer-BioNTech-Impfstoffs. Die vorinfizierten Teilnehmer erhielten nur eine Dosis des Pfizer-Impfstoffs. Die Proben wurden vor der ersten Dosis (J1), dann vor der zweiten (J29), weiterhin an J57 und an J180 entnommen.

Die spezifischen SARS-CoV-2 IgA1-Antikörper im Speichel wurden bei den vorinfizierten Probanden stärker nachgewiesen als bei den naiven. Jedoch wurde nach der Impfung ein geringfügiger Anstieg des IgA-Spiegels bei den nicht vorinfizierten Teilnehmern festgestellt, die den Moderna-Impfstoff erhalten hatten.

Im Vergleich dazu wurden die spezifischen SARS-CoV-2 IgG-Antikörper nach der Impfung sowohl bei den naiven als auch bei den vorinfizierten Teilnehmern im Speichel weit verbreitet nachgewiesen. In beiden Fällen waren die IgA- und IgG-Antikörperspiegel im Speichel stark mit den Serumwerten korreliert, was auf eine wahrscheinliche Diffusion vom Blut in den Speichel hindeutet.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die mRNA-Impfung mit einer sehr geringen spezifischen Immunität der Schleimhäute assoziiert ist, jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau bei den naiven Teilnehmern. Weitere Studien sind erforderlich, um den Zusammenhang zwischen den spezifischen IgA-Speichelwerten und der Prävention einer Infektion oder Übertragung von SARS-CoV-2 zu bestimmen.

Hinweis:
1 - IgA-Antikörper sind hauptsächlich in Sekreten (Speichel, Tränen, Verdauungs- und Lungensekreten) vorhanden. Sie finden sich auch in viel geringeren Mengen im Blut als IgG-Antikörper. Es gibt eine spezielle Form von IgA, das sekretorische IgA, das nur in Sekreten vorkommt, wo es eine besonders effektive antivirale Rolle spielt.