Das ungelöste Dreikörperproblem: Mathematiker entdecken 12.000 neue Lösungen

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: ArXiv
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Das Dreikörperproblem, eine herausfordernde Aufgabe in Physik und Mathematik, hat gerade einen bedeutenden Fortschritt erfahren. Ein internationales Team von Mathematikern behauptet, bis zu 12.000 neue Lösungen für dieses seit mehr als 300 Jahren bestehende Rätsel gefunden zu haben.


Bildnachweis: NASA

Das Dreikörperproblem besteht darin, die Bewegung von drei durch Gravitationskräfte interagierenden Himmelskörpern vorherzusagen. Während sich die Bewegungen von zwei umkreisenden Objekten durch einfache Gleichungen beschreiben lassen, verkompliziert das Hinzufügen eines dritten Objekts die Rechnungen erheblich. Isaac Newton legte vor über 300 Jahren den Grundstein für dieses Problem; seitdem suchen Mathematiker nach Lösungen.

Ivan Hristov, ein Mathematiker der Universität Sofia in Bulgarien, und sein Team haben einen Supercomputer genutzt, um diese neuen Lösungen zu finden. Im Gegensatz zur einfachen Umlaufbahn unseres Planeten um die Sonne können die Bahnen in einem Dreikörpersystem verschlungenen Spiralen ähneln. Die Objekte nähern sich an und entfernen sich in einem komplexen doch vorhersehbaren Ballett.

Diese neuen Lösungen könnten für die Astronomen von unschätzbarem Wert sein. Dreikörpersysteme sind im Universum keine Seltenheit. Die Stabilität dieser Bahnen muss allerdings noch überprüft werden. Juhan Frank, ein Astronom an der Louisiana State University, bleibt skeptisch bezüglich ihrer langfristigen Stabilität.

Laut Ivan Hristov sind diese Lösungen, ob stabil oder nicht, von großem theoretischem Interesse. Ihre physikalische und astronomische Relevanz wird sich nach gründlicheren Stabilitätsstudien besser einschätzen lassen.