🌱 Die Entstehung des Lebens beginnt schon vor der Bildung von Sternen

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: National Radio Astronomy Observatory
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Forscher haben ein neues komplexes Molekül im Weltraum entdeckt, das sogenannte Cyanocoronen. Es handelt sich um eine Art von Kohlenwasserstoff, der aus mehreren Kohlenstoffringen besteht. Diese Art von Molekül, das sehr stabil ist, spielt eine wichtige Rolle in der Chemie des Lebens.


Eine Illustration des Cyanocoronens, des bisher größten nachgewiesenen polyzyklischen aromatischen Moleküls.
Quelle: NSF/AUI/NSF NRAO/P.Vosteen

Die Entdeckung wurde mit dem Green-Bank-Radioteleskop gemacht. Es ermöglichte den Nachweis von Cyanocoronenen in einer Region des Weltraums, die als Molekülwolke des Stiers bekannt ist – ein Ort, der für seinen Reichtum an Molekülen bekannt ist.

Diese kohlenstoffreichen Moleküle, sogenannte PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), könnten an der Entstehung von Sternen und Planeten beteiligt sein. Diese Entdeckung stärkt die Idee, dass komplexe organische Moleküle lange vor der Geburt eines Planetensystems entstehen können.

Die Wissenschaftler verwendeten eine sehr präzise Nachweismethode. Sie verglichen die vom Teleskop aufgezeichneten Radiosignale mit denen, die im Labor erhalten wurden. Jedes Molekül hat einen einzigartigen "Fingerabdruck", ähnlich einer Signatur, was ihre Anwesenheit bestätigte.

Zu verstehen, wie diese Moleküle entstehen, kann die Geschichte der Bausteine des Lebens erhellen. Die Forscher wollen nun herausfinden, wie sie auf ihre räumliche Umgebung reagieren, insbesondere auf kosmische Strahlung und ultraviolettes Licht.

Wie entstehen diese Moleküle im Weltraum?


Im Weltraum bieten bestimmte kalte und dichte Regionen, die Molekülwolken, ideale Bedingungen für die Bildung organischer Moleküle. Der Staub in diesen Regionen hilft den Atomen, sich zu verbinden.

Trotz der extremen Bedingungen im Weltraum – sehr niedrige Temperaturen und starke Strahlung – können dort komplexe chemische Reaktionen stattfinden. Moleküle wie Cyanide ermöglichen es Kohlenstoffstrukturen, sich zusammenzuschließen und immer größere Verbindungen wie Cyanocoronene zu bilden.

Diese Moleküle könnten dann durch den Weltraum reisen und schließlich in sich bildende Planeten integriert werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass sie eine Rolle bei der Entstehung des Lebens gespielt haben.

Warum verwendet man Radioteleskope?


Radioteleskope erfassen die von Molekülen im Weltraum natürlich ausgesendeten Radiowellen. Jedes Molekül sendet eine ganz bestimmte Frequenz aus, was seine Identifizierung ermöglicht.

Im Gegensatz zu klassischen Teleskopen können Radioteleskope durch Staubwolken hindurchblicken, die bestimmte Regionen des Weltraums verdecken. Dies macht sie besonders nützlich für die Erforschung von Gebieten, in denen Sterne entstehen.

Diese hochempfindlichen Instrumente ermöglichen es nun, immer komplexere Moleküle zu entdecken. Durch den Vergleich der beobachteten Daten mit Laborexperimenten können Wissenschaftler die im Universum vorhandenen Verbindungen sicher identifizieren.