Diese eigenartige Anomalie des Erdmagnetfelds beeinflusst die Polarlichter und unsere Satelliten

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Geophysical Research Letters
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Die Südatlantikanomalie, eine große Region über Südamerika und dem südlichen Atlantik, in der das Erdmagnetfeld besonders schwach ist, zieht die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich. Diese Zone ermöglicht es geladenen Teilchen von der Sonne, sich der Erdoberfläche näher zu nähern und setzt so Satelliten im Orbit einer hohen Stufe ionisierender Strahlung aus.


Illustrationsbild Pixabay

Die Schwäche des Magnetfelds ist nicht nur eine geophysikalische Kuriosität. Sie hat direkte Auswirkungen auf die Südlichter, diese Lichttänze, die in der Erdatmosphäre rund um die Antarktis stattfinden. Diese Polarlichter entstehen durch die Begegnung von Sonnenpartikeln und den Gasen unserer Atmosphäre. Eine kürzlich im Journal Geophysical Research Letters veröffentlichte Studie zeigt, dass die Südatlantikanomalie diese südlichen Lichter abschwächt und ihre übliche Intensität verändert.

Die Forscher haben Satellitendaten verwendet, um dieses Phänomen zu untersuchen. Sie stellten fest, dass dort, wo sich die Südatlantikanomalie mit den Südlichtern überschneidet, deren Intensität abnimmt. Diese Abschwächung könnte sogar mit bloßem Auge wahrnehmbar sein, eine Beobachtung, die durch die Tatsache gestützt wird, dass in einigen Forschungsstationen in der Antarktis, die in oder nahe dieser Anomalie liegen, weniger Polarlichter gemeldet werden.

Dies unterstreicht einen Aspekt: Die Polarlichter, obwohl sie oft als hauptsächlich durch die Sonne beeinflusst betrachtet werden, werden ebenfalls durch erdgebundene Faktoren wie Variationen im Magnetfeld der Erde beeinträchtigt. Die Südatlantikanomalie reduziert die Energiemenge, die die Sonnenpartikel an die Atmosphäre übertragen können, was die Intensität der Polarlichter verringert.


Die Südatlantikanomalie ist eine Schwachstelle im Erdmagnetfeld, wie das Blau in dieser Visualisierung der ESA zeigt. Die weißen Flecken repräsentieren die Aufprallorte von Strahlung auf Satelliten.
Kredit: ESA/DTU Space

Dieses Phänomen ist nicht nur eine Kuriosität für Wissenschaftler; es erinnert uns daran, wie stark wir mit unserem Planeten und dem umgebenden Raum verbunden sind, insbesondere in Bezug auf unsere Technologie. Zukünftige Forschungen könnten enthüllen, ob ähnliche Phänomene andere Planeten betreffen, was unser Verständnis erweitern würde.