Diese Solarzellen sind so dünn, dass sie überall haften

Veröffentlicht von Cédric,
Quelle: Universität Oxford
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Die Fortschritte in der Solarenergie könnten bald unseren Alltag auf völlig neue Weise verändern. Tatsächlich haben Forscher aus Oxford eine neue Technologie entwickelt, die das traditionelle Photovoltaik-Silizium durch Perowskit ersetzt und so den Bedarf an herkömmlichen Solarpanels möglicherweise überflüssig macht.

Im Mittelpunkt dieser Innovation stehen ultra-dünne, flexible Solarzellen, die in der Lage sind, Energie zu erzeugen und sich gleichzeitig auf fast jeder Oberfläche zu befestigen. Dieses neuartige Material, das nur einen Mikrometer dick ist, ist 150 Mal dünner als die herkömmlichen Silizium-Solarzellen.


Dieses neue Verfahren verwendet aufeinander gestapelte, lichtempfindliche Schichten, um einen breiteren Bereich des Lichtspektrums einzufangen. Dieser sogenannte "Mehrfachübergang" (Multi-Junction) Ansatz ermöglicht einen Energie-Wirkungsgrad von über 27 %, was mit den leistungsfähigsten Silizium-Photovoltaikmodulen vergleichbar ist.

Innerhalb von weniger als fünf Jahren hat sich der Wirkungsgrad dieser Zellen vervierfacht und nähert sich damit dem theoretischen Maximum von einschichtigen Solarpanels. Die Forscher gehen davon aus, dass diese Technologie mit weiteren Verbesserungen über 45 % Wirkungsgrad erreichen könnte.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Solarpanels ist dieses neue Material so flexibel, dass es auf Alltagsgegenstände wie Rucksäcke, Autos oder sogar Mobiltelefone aufgebracht werden kann. Diese Vielseitigkeit könnte den Bedarf an herkömmlichen Solaranlagen und speziellen Solarparks erheblich reduzieren.

Auch die Kostensenkung steht auf dem Programm. Seit 2010 sind die Kosten für Solarstrom um fast 90 % gesunken, was Solarenergie fast dreimal billiger macht als fossile Brennstoffe. Neue Technologien wie die Perowskit-Solarzellen versprechen, diese Kosten weiter zu senken.

Das kommerzielle Potenzial dieser Technologie ist bereits spürbar. Oxford PV, ein aus der Universität Oxford hervorgegangenes Unternehmen, hat eine großflächige Produktionslinie für Perowskit-Solarzellen ins Leben gerufen und ebnet so den Weg für die Kommerzialisierung dieser Innovation. Die Zukunft der Solarmodule könnte also auf diesen Innovationen beruhen, die weltweit eine flexible und überall nutzbare Solarenergie versprechen.

Verfasser des Artikels: Cédric DEPOND