Auf der Suche nach den Verbindungen zwischen Schlaf und Erinnerungsvermögen haben Jayne Spiller und Camilla Gilmore vom Centre for Mathematical Cognition an der University of Loughborough in Großbritannien nachgewiesen, dass Schlaf, der dem Lernen folgt, die Fähigkeit zur Speicherung mathematischer Konzepte erhöht.
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In ihrem Artikel "Positive Auswirkungen von Schlaf auf die Erinnerung an Multiplikationsfakten", veröffentlicht in der Zeitschrift Royal Society Open Science, untersuchten die Forscherinnen die Wirkung von Schlaf auf die Speicherung komplexer Multiplikationsprobleme. An der Studie nahmen 77 Erwachsene im Alter von 18 bis 40 Jahren aus Großbritannien teil. Jeder Teilnehmer wurde mit komplexen Multiplikationsaufgaben in zwei unterschiedlichen Szenarien konfrontiert: vor dem Schlafengehen und beim Aufwachen. Die Online-Sitzungen umfassten zeitlich begrenzte und nicht begrenzte Versuche, in denen sie neue Operationen erlernten oder über zuvor Gelerntes getestet wurden.
Die Ergebnisse zeigen eine verbesserte Merkfähigkeit bei den Teilnehmern, die vor dem Schlafen gelernt haben. Diese Verbesserung blieb auch bei Teilnehmern mit unterschiedlichen Lernfähigkeiten bestehen, obwohl der Effekt geringer war. Die mathematische Kompetenz der Teilnehmer, beurteilt nach der Genauigkeit bei der Lösung einfacher Multiplikationsprobleme, stand im Zusammenhang mit den Lernergebnissen, aber nicht mit der Wirksamkeit des Schlafs auf die Gedächtnisleistung.
Diese Studie betont den potenziell positiven Einfluss des Schlafs auf das Lernen, insbesondere für Kinder, die sich in der Phase des Erlernens von Multiplikationstabellen oder anderen merkbaren mathematischen Fähigkeiten befinden. Allerdings bleibt die Frage offen, ob eine Mathematiklektion vor dem Schlafengehen wirklich ratsam ist...
Die Autoren deuten an, dass der Schlaf gegenüber dem tagsüber Lernen einen zusätzlichen Vorteil beim Erinnern bieten könnte, vielleicht wegen der Reduktion externer Reize, was das Einprägen der Informationen begünstigen würde.