Lungenkrebs: erste Tests eines Impfstoffs, der Millionen Leben retten könnte
Veröffentlicht von Cédric - Donnerstag 12 September 2024 - Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT Artikelautor: Cédric DEPOND Quelle:The Guardian
Ein neuer Hoffnungsschimmer im Kampf gegen Lungenkrebs zeichnet sich mit dem Beginn einer klinischen Studie für einen innovativen Impfstoff ab.
Dieser Impfstoff, der die Technologie der Messenger-RNA (mRNA) nutzt, zielt darauf ab, das Immunsystem darauf zu trainieren, Krebszellen zu erkennen und zu eliminieren, wodurch das Risiko eines Rückfalls verringert wird. Die Studie findet in sieben Ländern statt, und die ersten Patienten beginnen bereits, diese experimentelle Behandlung zu erhalten.
Pixabay-Illustrationsbild
Lungenkrebs, die weltweit führende Todesursache durch Krebs, tötet jährlich etwa 1,8 Millionen Menschen. Die geringe Überlebensrate von Patienten mit fortgeschrittenen Formen unterstreicht die Dringlichkeit neuer therapeutischer Ansätze.
Der getestete Impfstoff, BNT116 genannt und von der Firma BioNTech entwickelt, könnte in diesem Bereich einen bedeutenden Fortschritt darstellen. Er basiert auf einer ähnlichen Technologie wie die Impfstoffe gegen Covid-19, indem er mRNA-Stränge verwendet, um dem Körper beizubringen, Tumorzellen zu bekämpfen und zu zerstören, während gesunde Zellen im Gegensatz zur Chemotherapie verschont bleiben.
Die Phase-1-Studie hat in 34 Forschungseinrichtungen im Vereinigten Königreich, den USA, Deutschland, Ungarn, Polen, Spanien und der Türkei begonnen. Ungefähr 130 Patienten nehmen an dieser ersten Phase teil, darunter etwa zwanzig im Vereinigten Königreich. Der Impfstoff wird über einen längeren Zeitraum durch mehrere Injektionen verabreicht. Ziel ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung zu bewerten, die bestehende Immuntherapien ergänzen und die Überlebensraten erheblich verbessern könnte.
Janusz Racz, ein 67-jähriger Brite, war einer der ersten, die diesen Impfstoff erhielten. Der Wissenschaftler betonte die Bedeutung der Teilnahme an dieser Forschung, um die Medizin voranzubringen. Nach einer Chemotherapie und Strahlentherapie erhielt er sechs Injektionen des Impfstoffs innerhalb von 30 Minuten, jede mit unterschiedlichen RNA-Strängen. Die Behandlung wird über mehrere Monate fortgesetzt, beginnend mit wöchentlichen Injektionen, die dann über 54 Wochen verteilt werden.
Sollten die Ergebnisse dieser Phase 1 vielversprechend sein, werden die nächsten Schritte die Ausweitung der klinischen Studien mit mehr Patienten in den Phasen 2 und 3 sein. Langfristig könnte dieser Impfstoff zu einer standardisierten Behandlung werden, die potenziell Tausende von Leben jährlich als Ergänzung zu den aktuellen Therapien rettet.