Nein, das Waschen Ihrer Früchte entfernt nicht alle Pestizide

Veröffentlicht von Cédric,
Artikelautor: Cédric DEPOND
Quelle: Nano Letters
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Traditionelle Reinigungsmethoden für Früchte könnten laut einer neuen Studie, die in Nano Letters veröffentlicht wurde, möglicherweise nicht ausreichen, um Pestizide vollständig zu entfernen. Die Forscher haben eine innovative Technik entwickelt, um das Vorhandensein von Pestiziden in extrem niedrigen Konzentrationen zu erkennen, und hinterfragen dadurch die Wirksamkeit der gängigen Waschpraktiken zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit.


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Die Studie konzentriert sich auf eine Methode namens oberflächenverstärkte Raman-Spektroskopie (SERS), die eingesetzt wird, um Pestizidspuren auf landwirtschaftlichen Produkten zu identifizieren. Diese Technik nutzt Metallnanopartikel, um die Signale von Molekülen zu verstärken, die einem Laserstrahl ausgesetzt sind, und ermöglicht so den Nachweis winziger Mengen chemischer Verbindungen. Das Team, zu dem unter anderem Dongdong Ye, Ke Zheng und Shaobo Han gehören, hat eine mit Metall beschichtete Membran entwickelt, die auf Früchte und Gemüse aufgetragen werden kann, um darin Pestizide zu erkennen. Die Tests zeigten, dass diese Membran Pestizidrückstände nicht nur an der Oberfläche der Früchte, sondern auch unter der Schale und in den äußeren Schichten des Fruchtfleisches erkennen kann.

Die Forscher haben zuerst Pestizide auf Äpfel aufgetragen und diese dann gewaschen, wie es ein gewöhnlicher Verbraucher tun würde. Mithilfe ihrer SERS-Membran gelang es ihnen, die Pestizide trotz der geringen Konzentrationen zu erkennen. Die Ergebnisse zeigten, dass selbst nach dem Waschen die Pestizide in der Schale und dem Fruchtfleisch der Äpfel verblieben. Daher schlagen sie vor, dass es zur Minimierung des Aufnahmerisikos notwendig sein könnte, die Früchte zusätzlich zum Waschen zu schälen.

Diese Entdeckung hat wichtige Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit. Sie deutet darauf hin, dass die aktuellen Waschpraktiken für Früchte, obwohl sie einen Teil der Verunreinigungen entfernen, möglicherweise nicht ausreichen, um die Verbraucher vollständig zu schützen. Neben Äpfeln war die SERS-Technik auch wirksam beim Nachweis von Pestizidrückständen auf anderen Lebensmitteln wie Gurken, Garnelen, Chilipulver und Reis.

Obwohl die Schale von Früchten und Gemüse nützliche Nährstoffe enthält, könnte das Schälen das Risiko der Pestizidaufnahme verringern und gleichzeitig Verdauungsreizungen vermeiden, die durch bestimmte unlösliche Fasern verursacht werden. Die in dieser Studie verwendete Technologie könnte ein wertvolles Werkzeug für Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden werden, um ihre Erkenntnisse über die Persistenz von Pestiziden in Lebensmitteln zu vertiefen.