Radon, ein radioaktives Gas, durch die globale Erwärmung aus dem Boden freigesetzt

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Earth-Science Reviews
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Wissenschaftler schlagen Alarm: Die globale Erwärmung könnte Radon, ein radioaktives Gas, freisetzen.

Der Permafrost, jene dauerhaft gefrorene Bodenschicht in der Arktis, spielt eine entscheidende Rolle, indem er wie ein Deckel auf dem Boden wirkt und so verhindert, dass verschiedene Gase in die Atmosphäre entweichen. Unter diesen Gasen ist Methan weitgehend für sein Potenzial bekannt, den Klimawandel zu beschleunigen, wenn es freigesetzt wird. Jedoch hebt eine neue in Earth-Science Reviews veröffentlichte Studie eine weniger bekannte, aber ebenso besorgniserregende Gefahr hervor: Radon.


Radon, ein farb- und geruchloses Gas, das aus dem radioaktiven Zerfall von natürlichem Uran entsteht, kann sich in Wohnräumen ansammeln und so das Lungenkrebsrisiko für Bewohner erhöhen. Laut der Environmental Protection Agency ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in den Vereinigten Staaten, mit 21.000 jährlichen Todesfällen, die seiner Exposition zugeschrieben werden.

Derzeit stellt Radon in den arktischen oder nahezu arktischen Regionen, wo der Boden das ganze Jahr über gefroren bleibt, nicht immer ein dringendes Problem dar. Doch während der Permafrost schmilzt, verschwindet diese Schutzbarriere. Die Forschung zur Migration von Radon in Gebieten mit Permafrost ist nach wie vor sehr unzureichend, betonen die Autoren der Studie. Sie haben frühere Studien über das Thema zusammengetragen, einschließlich Daten aus Alaska und den Harbin-Bergen in China, um zu zeigen, dass die Degradation des Permafrosts es Radon ermöglichen könnte, in Wohn- und Arbeitsstätten zu migrieren.

Der Permafrost taut nicht gleichmäßig, sondern unregelmäßig auf, was Risse erzeugt, durch die Radon entweichen kann. Erdbebenaktivität in Alaska beispielsweise kann neue Risse erzeugen, die dem Radon den Durchgang erleichtern. Auch die potenziellen Interaktionen von Radon mit anderen unter dem Permafrost gefangenen Gasen wie Methan und Methylquecksilber wecken Bedenken.