🌍 Entdeckung: Objekte zirkulieren und richten sich in den Tiefen der Erde aus

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Communications Earth & Environment
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Die Tiefen der Erde bergen noch viele Überraschungen. Ein Team von Wissenschaftlern hat entdeckt, dass Objekte horizontal im Erdmantel zirkulieren, fast 3000 Kilometer unter unseren FĂŒĂŸen.

Diese Entdeckung, veröffentlicht in Communications Earth & Environment, wirft ein neues Licht auf das Geheimnis der D''-Schicht, einer Zone an der Grenze zwischen dem Mantel und dem Erdkern. Seit Jahrzehnten haben Wissenschaftler festgestellt, dass seismische Wellen dort auf unerklĂ€rliche Weise beschleunigen, bis diese Studie eine ĂŒberzeugende ErklĂ€rung lieferte.


Bild: Argonne National Laboratory / Flickr / CC 2.0

Professor Motohiko Murakami und sein Team an der ETH ZĂŒrich fĂŒhrten Laborexperimente durch, um die extremen Bedingungen der D''-Schicht zu simulieren. Dabei konnten sie beobachten, wie sich Post-Perowskit-Kristalle unter dem Einfluss von Druck und Temperatur ausrichten, was die Beschleunigung der seismischen Wellen erklĂ€rt.

Dieser Durchbruch löst nicht nur ein geologisches RÀtsel. Er bestÀtigt auch die Existenz von Konvektionsströmen im Erdmantel, wo sich Objekte langsam bewegen. Dieses PhÀnomen könnte die Bewegungen der tektonischen Platten und sogar das Erdmagnetfeld beeinflussen.

Die Auswirkungen dieser Entdeckung sind weitreichend. Durch ein besseres VerstĂ€ndnis der inneren Dynamik der Erde können Wissenschaftler ihre Modelle zur Vorhersage von Erdbeben und VulkanausbrĂŒchen verbessern. Eine neue Ära fĂŒr die Geophysik beginnt.

Murakamis Studie markiert einen Wendepunkt in unserem VerstĂ€ndnis der Erde. Sie beweist, dass unser Planet sich stĂ€ndig verĂ€ndert, nicht nur an der OberflĂ€che, sondern auch in seinen tiefsten, unzugĂ€nglichsten Schichten. Diese Entdeckung ebnet den Weg fĂŒr neue Forschungen zu den inneren Mechanismen der Erde.

Wie beeinflussen Post-Perowskit-Kristalle seismische Wellen?


Post-Perowskit-Kristalle, die unter extremem Druck und extremen Temperaturen entstehen, haben eine besondere Struktur, die die Ausbreitung seismischer Wellen beeinflusst. Wenn sich diese Kristalle in eine bestimmte Richtung ausrichten, erzeugen sie eine Anisotropie im Material, was bedeutet, dass seismische Wellen in manchen Richtungen schneller wandern als in anderen.

Diese Ausrichtung ist das Ergebnis der Verformung von Gesteinen unter dem Einfluss von Konvektionsströmen im Erdmantel. Diese Ströme, Ă€hnlich denen in kochendem Wasser, aber ĂŒber geologische ZeitrĂ€ume hinweg, drĂ€ngen die Kristalle dazu, sich in dieselbe Richtung zu orientieren.

Die Entdeckung dieses Effekts ermöglicht es Wissenschaftlern, besser zu verstehen, warum seismische Wellen beschleunigen, wenn sie die D''-Schicht durchqueren. Sie liefert auch wertvolle Hinweise auf die dynamischen Prozesse, die in den Tiefen der Erde ablaufen.