Pythons besitzen eine erstaunliche Fähigkeit, die Knochen ihrer Beute vollständig zu verdauen. Eine kürzliche Entdeckung enthüllt die Existenz einer bisher unbekannten Art von Darmzellen.
Diese Reptilien verschlingen im Gegensatz zu den meisten Fleischfressern ihre Beute ganz, einschließlich des Skeletts. Wissenschaftler haben sich lange über die biologischen Mechanismen gewundert, die eine solche Verdauungseffizienz ermöglichen. Pythons, die ohne Knochen gefüttert werden, entwickeln Kalziummangel, was die Bedeutung der Skelette in ihrer Ernährung unterstreicht.
Illustrationsbild Pixabay
Das Team von Dr. Lignot verwendete fortschrittliche Mikroskopietechniken, um die Darmzellen von Burma-Pythons zu untersuchen. Sie identifizierten Partikel, die reich an Kalzium, Phosphor und Eisen sind und von spezialisierten Zellen produziert werden. Diese Zellen, die sich von klassischen Enterozyten unterscheiden, besitzen einzigartige morphologische Merkmale.
Experimente mit verschiedenen Diäten bestätigten die Rolle dieser Zellen bei der Knochenverdauung. Ohne Knochen wurden die Mineralpartikel nicht produziert. Bei einer kalziumreichen Ernährung füllten sich die Zellen jedoch mit diesen Partikeln, ohne Knochenspuren im Kot zu hinterlassen.
Diese Entdeckung beschränkt sich nicht nur auf Pythons. Ähnliche Zellen wurden bei anderen Schlangen und sogar beim Gila-Monster beobachtet. Dies eröffnet Perspektiven für das Verständnis der Verdauung bei anderen Knochenfressern, wie Vögeln oder Meeressäugern.