đź’Ł Klima-Doomismus: Schlimmer als Klimaleugnung?

Veröffentlicht von Adrien,
Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Die Wissenschaft des Klimawandels steht oft im Zentrum hitziger Debatten, in denen politische und wirtschaftliche Interessen anhaltende Desinformation fördern. Dennoch häufen sich die Beweise für den menschlichen Einfluss, wobei die Treibhausgasemissionen trotz aller Warnungen weiter steigen. Ein weniger bekanntes Phänomen als die Klimaleugnung taucht auf: der "Klima-Doomismus", der den unvermeidlichen Kollaps unseres Planeten vorhersagt und Handlungsbemühungen untergräbt.


Einige "Doomer" glauben, dass es zu spät ist, um einen katastrophalen Klimawandel zu vermeiden.
Illustrationsbild Pixabay

In ihrem Werk Science Under Siege analysieren die renommierten Experten Michael Mann und Peter Hotez diesen Trend. Der Doomismus erzeugt virale Inhalte in sozialen Medien, die als "apokalyptischer Klimaporno" bezeichnet werden, mit dramatischen aber unbegründeten Behauptungen über schmelzende Eismassen oder unkontrollierbare Erwärmung. Diese Erzählungen fesseln die Aufmerksamkeit und dienen unbeabsichtigt den Interessen der Verschmutzer, indem sie kollektives Handeln entmutigen.

Angriffe auf Wissenschaftler kommen manchmal von vermeintlichen Unterstützern der Klimasache, die ihnen vorwerfen, "Hopium" zu verkaufen – eine illusionäre Hoffnung. Diese Spaltungen werden von böswilligen Akteuren ausgenutzt, die Bots und Trolle einsetzen, um Zwietracht zu säen. Das Ziel ist zweifach: zu überzeugen, dass Handeln sinnlos ist, und die Gemeinschaft der Klimabefürworter zu spalten.

Sogar angesehene Forscher wie Kevin Anderson oder James Hansen werden in diese Spirale hineingezogen. Hansen beispielsweise stellt wissenschaftliche Konsense in Frage und befürwortet riskante Lösungen wie Geoengineering, das darauf abzielt, das Klima künstlich zu verändern. Diese Ansätze bergen Gefahren, wie unvorhersehbare Folgen für die Atmosphäre oder einen perversen Effekt, der zur Fortsetzung der Emissionen ermutigt.

Letztendlich profitieren von diesen internen Konflikten die fossilen Industrien und Erdölstaaten, die es vorziehen, die Gesellschaft beim Handeln scheitern zu sehen. Die Polarisierung der Debatten in sozialen Medien, verstärkt durch toxische Botschaften, lenkt die Aufmerksamkeit von den realistischen und dringend notwendigen Lösungen ab, die zur Begrenzung der globalen Erwärmung erforderlich sind.

Geoengineering


Geoengineering bezeichnet technologische Eingriffe in großem Maßstab, die darauf abzielen, das Erdklimasystem gezielt zu verändern. Zu den Vorschlägen gehört die Injektion reflektierender Partikel in die Stratosphäre, um einen Teil der Sonnenstrahlung zu blockieren.

Diese Techniken sind aufgrund ihrer potenziellen Risiken umstritten. Sie könnten beispielsweise Niederschlagsmuster stören oder unvorhergesehene Nebenwirkungen auf Ökosysteme haben, was die Ungleichheiten zwischen Regionen verschärft.

Ein weiterer großer Nachteil ist das "moralische Risiko": Wenn Menschen glauben, dass eine technische Lösung existiert, könnten sie ihre Bemühungen zur Emissionsreduzierung an der Quelle lockern und so wirklich nachhaltiges Handeln verzögern.

Die Forschung zum Geoengineering steht noch am Anfang, und viele betonen die Notwendigkeit strenger Regulierungen und grĂĽndlicher Studien vor jeder Umsetzung, um irreversible Katastrophen zu vermeiden.