Satelliten haben die Erdbeben in der Türkei und Syrien mehrere Wochen im Voraus erkannt

Veröffentlicht von Adrien - Montag 1 Juli 2024 - Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Quelle: Journal of Applied Geodesy
Wie könnte die Raumfahrttechnik Leben bei Erdbeben retten? Eine neue Studie legt nahe, dass Satelliten Vorzeichen von Erdbeben viel früher erkennen können als bisher angenommen. Dieser Fortschritt könnte unsere Art, diese Naturkatastrophen vorherzusagen, revolutionieren und potenziell Tausende von Leben retten.


Weltweit untersuchen Forscher Anomalien im Boden, in der Atmosphäre und in der Ionosphäre, um Frühwarnsysteme zu entwickeln. Satelliten werden in dieser Suche zu Schlüsselinstrumenten, indem sie verschiedene physikalische und chemische Parameter überwachen.

Professor Mehdi Akhoondzadeh und sein Team haben Daten chinesischer und europäischer Satelliten verwendet, um die Erdbeben, die am 6. Februar 2023 in der Türkei und in Syrien auftraten, zu analysieren. Diese Studie nutzte Daten der chinesischen Satelliten CSES-01 und der Swarm-Mission der Europäischen Weltraumorganisation.

Anomalien in der Oberflächentemperatur, der Luftfeuchtigkeit und in den Atmosphärengasniveaus wurden mehrere Tage vor den Erdbeben entdeckt. Veränderungen in Wasserdampf, Methan, Ozon und Kohlenmonoxid traten 12 bis 19 Tage vor den Erdbeben auf.

Veränderungen in der Dichte und Temperatur der Elektronen in der Ionosphäre wurden unmittelbar vor den Erdbeben beobachtet. Ionosphärische Anomalien wurden 1 bis 5 Tage vor den Erdbeben entdeckt, was auf einen möglichen Ursprung im Boden hindeutet, der sich in höhere Schichten der Atmosphäre ausbreitet.


Professor Akhoondzadeh erklärte, dass Anomalien in der Ionosphäre erstmals vor den Erdbeben in der Türkei am 6. Februar 2023 anhand der Daten des Satelliten CSES-01 entdeckt wurden. Er betonte auch, dass die Untersuchung von Anomalien, die mit mehreren seismischen Vorboten verbunden sind, die Unsicherheit bei der Erkennung echter Anomalien reduzieren kann. Dies könnte effektiv sein, um Erdbeben-Frühwarnsysteme mit einer geringen Anzahl von Fehlalarmen zu erstellen.