Und wenn Schwarze Löcher nur Nestars, verschachtelte Himmelskörper wären?

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Classical and Quantum Gravity
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Stellen Sie sich Himmelskörper so seltsam vor, dass sie mit russischen kosmischen Matrjoschkas verglichen werden könnten, wo ein geheimnisvoller Stern in einem anderen versteckt ist. Genau das haben Forscher der Goethe-Universität Frankfurt mit ihrer Theorie über "Nestars" vorgeschlagen.

Seit mehr als einem Jahrhundert faszinieren und intrigieren Schwarze Löcher. Diese Punkte ohne Wiederkehr, wo alles, was hinein gerät, für immer verschwindet, stellen ernsthafte Kopfzerbrechen für Physiker dar. Das erste Foto eines Schwarzen Lochs im Jahr 2019 war eine Revolution und gab uns einen direkten Einblick in diese ungreifbaren Phänomene.


Künstlerische Darstellung eines Nestars, inspiriert von der Idee russischer Puppen, in welchem ein Gravastar in einem anderen eingebettet ist.
Credit: Goethe-Universität Frankfurt

Aber was wäre, wenn Schwarze Löcher nicht die einzigen Akteure in diesem kosmischen Drama wären? Im Jahr 2001 stellte eine alternative Theorie die Gravastars vor: Objekte, die so dicht wie Schwarze Löcher sind, aber ohne deren problematischste Merkmale, wie die zentrale Singularität, die den Gesetzen der Physik trotzt. Diese Gravastars hätten eine feste Oberfläche und einen Kern voll exotischer Energie, die jede Materie abweist, und so der unergründlichen Falle Schwarzer Löcher entgeht.

In diesem Kontext kommen die Nestars ins Spiel, dank der innovativen Arbeiten von Daniel Jampolski und Professor Luciano Rezzolla. Diese theoretischen Objekte wären wie ineinandergeschachtelte Gravastars, die eine komplexe Struktur bieten. Obwohl dies direkt aus einem Science-Fiction-Roman zu stammen scheint, hilft diese Idee den Wissenschaftlern, neue Wege zu erforschen, um das Universum zu verstehen.

Die Erkundung der Nestars und ihrer einzigartigen Eigenschaften könnte uns Einblicke in noch unbekannte Aspekte der allgemeinen Relativitätstheorie und des Universums selbst geben. Selbst wenn diese Objekte nicht wirklich existierten, bereichert ihre Untersuchung unser Verständnis von extremen Phänomenen wie Schwarzen Löchern und der Struktur unseres Kosmos.