🌔 Warum stĂŒrzt der Mond nicht auf die Erde?

Veröffentlicht von Adrien,
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Wenn wir nachts in den Himmel schauen, scheint der Mond dort oben regungslos zu schweben. Doch er wird stÀndig von der Erde durch die Wirkung der Gravitation angezogen. Warum fÀllt er dann nicht irgendwann auf uns herab? Die Antwort liegt in einem empfindlichen Gleichgewicht zwischen zwei Bewegungen: Anziehung und Geschwindigkeit.

ZunĂ€chst muss man die Gravitation verstehen. Es handelt sich um eine universelle Kraft, die von Isaac Newton entdeckt wurde: Zwei Körper mit Masse ziehen sich gegenseitig an. Die Erde zieht den Mond an, aber der Mond zieht auch die Erde an (auch wenn der Effekt auf uns aufgrund der GrĂ¶ĂŸenverhĂ€ltnisse weniger spektakulĂ€r ist). Ohne andere KrĂ€fte wĂŒrde sich der Mond uns nĂ€hern... und schließlich fallen.


Bild NASA

Aber der Mond ist nicht regungslos: Er bewegt sich schnell um die Erde, mit etwa 3.700 km/h. Es ist, als ob er versucht, in einer geraden Linie zu entkommen. Die Anziehungskraft der Erde "zieht" ihn stĂ€ndig zu uns, aber da er sich immer weiterbewegt, verfehlt er die Erde in jedem Moment. Diese gekrĂŒmmte Bewegung, die durch das Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit und Schwerkraft aufrechterhalten wird, ist eine Umlaufbahn.

Man kann das mit dem Werfen eines Balls vergleichen. Wenn man ihn langsam wirft, fĂ€llt er schnell zurĂŒck. Wirft man ihn stĂ€rker, fliegt er weiter. Und wenn man ihn schnell genug werfen wĂŒrde... wĂŒrde er zwar immer noch fallen, aber auf eine Erde, die sich unter ihm "rundet", sodass er unendlich lange um den Planeten kreisen wĂŒrde. Genau das passiert mit dem Mond.

Der Mond befindet sich also in einem permanenten "freien Fall" um die Erde, aber weil unser Planet rund ist und der Mond die richtige Geschwindigkeit hat, berĂŒhrt er niemals den Boden. Dasselbe Prinzip ermöglicht es kĂŒnstlichen Satelliten, in der Umlaufbahn zu bleiben: Man gibt ihnen eine prĂ€zise Geschwindigkeit, die die Anziehungskraft der Erde ausgleicht.

Dieses gravitative Ballett dauert bereits seit ĂŒber 4 Milliarden Jahren an, aber es ist nicht starr: Der Mond entfernt sich sehr langsam von der Erde, um einige Zentimeter pro Jahr.